Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

    
    
   
    
    
   
    
    
    
   
   
   
      
21 
Boden auch zu treiben pflegt: so ſterben solche doch hernach gänzlich ab, 
wie man es an den durch Sturm niedergeriſſenen Stämmen überfüh- 
rend bemerken kannz denn an tausenden solcher Windfälle wird man kaum 
eine eigentliche Pfahlwurzel, wohl aber Ueberbleibſel derselben aus den 
jüngern Jahren finden. Die im Ganzen nicht starken Wurzeln der Fichten 
sind reich mit kleinen Haarwurzeln versehen, besonders auf Felsen und 
ſteinigten Orten findet man von solchen die oft nur wenige Zoll tiefe 
Damm- Erde, wie einen feſten Raſen verwebt, und größere nackte Wur- 
zeln nach einem oft vierzig und mehr Fuß entfernten tiefern Plätzchen 
getrieben, um dorther auch durch einen ähnlich gebildeten dichten Wurgzels 
Rasen sparsame Nahrung anzuziehen. 
Die Fichtenwurzeln haben die Eigenschaft, zwischen Felſen und Stein- 
spalten einzutreiben, daher sieht man oft, und vorzüglich auf beinahe 
nackt scheinenden Felſen, hohe Fichten schwanken und dort die ſtärkſten 
Stürme abhalten. 
§: 27-. 
Das Holz der größeren nicht über der Erde gelegenen Wurzeln iſt 
nicht so dicht, als das vom Stamm und Aeſtenz jüngere , im lockern Boden 
lang und gerade ausgetriebene Wurzeln sind sehr biegſam, und werden 
an einigen Orten zu verschiedenem Bindwerke, z. B. zum Binden der 
Bienenkörbe, benutzt. Ueberhaupt scheinen aber die Wurzeln der Fichte 
ſehr wenige harzige Theile, wenigstens viel weniger, als der eigentliche 
Stucken , zu haben, da sie nicht lange Zeit der Fäulniß widerstehen ; auch 
an kränklichen jungen Fichten pflegt man viele verdorbene Haarwurzeln 
zu finden, worin auch wohl die Ursache liegen mag, daß sich diese Holzart 
nicht allenthalben gut verpflanzen läßt, und wenigstens einige Jahre 
nach dem Verpflanzen kränkelt, da es ihr sonst doch nicht an kleinen 
Wurzeln fehlt. 
§. Ä 28. 
Das Holz der Fichten beſtehet nach den Jahresringen aus sehr un- 
gleichen Theilen in zwei Lagen, eine , die beim starken schnellen Frühlings- 
triebe entſtehet, iſt dicker, weicher und lockerer, als die, welche ſich um
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.