23
sehr selten, gewöhnlich nur in dumpfichten Orten, von den gewöhnlichen
Holzwürmern oder eigentlichen Käfern (dermestes domesticus) angeſtochen z
ein Uebel, dem andere selbſt weit härtere Holzarten sehr unterworfen
sind. Mehreres von den Eigenschaften dieses vortrefflichen Holzes soll
in dem Abschnitte: Von der Benutzung des Fichtenholzes, vorkommen.
§. 299.
Ueber das Wachſen der Fichten, von ihrer Entstehung bis zum
Absterben, und von dem Grund und Boden, in dem ſie
vorzüglich wachſen.
Das erſte Pflänzchen dieser hohen Baumart iſt sehr gering und
zärtlichz bei günstigen Umständen pflegt aus dem ausgeflogenen Saamen-
korn gewöhnlich nach 14 Tagen das erſte Wurzelspitzchen zu keimen , das
jenes bald darauf ohngefähr einen halben Zoll hoch aus der Erde hebt ,
und zum Entfalten der darin enthaltenen sechs, acht bis zehn Loben oder
Saamenblätter befördert, wonach die ausgeleerten Saamenhülsen abfallen
uud das Pflänzchen die in den angefügten Kupfern abgezeichnete Geſtalt
annimmt. Jn den erſten sechs Wochen wird daran nur die Wurzel verlän-
gert, und das zwischen den Loben befindliche Holzknöspchen zum zweiten
Triebe zubereitet, der gewöhnlich um Johannis erfolgt, wobei auf guten
Boden das Pflänzchen wohl um einen Zoll und mehr sich verlängern und
ein mit kleinen Nadeln reich besetztes markichtes Stämmchen treiben kann z
dahingegen unter dürftigen Umſtänden jenes erſte Holzknöspchen das erſte
Jahr oft ganz geschlossen bleibt, oft aber nur einige magere, kurze Na-
deln auszutreiben im Stande iſt. In jenem Falle bemerkt man an dem
wohlgenährten Pflänzchen auch schon ein Paar feine Nebenknöspchen zur
Ersetzung des etwa zufällig verdorbenen Haupttriebes; ein solches begün-
stigtes Pflänzchen kann im zweiten Jahre wohl eine Höhe von 4 Zoll
erreichen, und dabei ein Paar kleine Nebenzweigelchen, und im dritten
Jahre schon einen förmlichen kleinen Quirl treiben, wobei es alsdann ganz
das Ansehen einer kleinen Fichte erhält, und eine Höhe von acht und
mehr Zoll erreichen kann. Auf solche Weise nimmt daran das Zuwachs-
vermögen in den nächstfolgenden Jahren zu, und schon bei zehn- und
zwölfjährigen Fichten kann man ſtarke Quirle mit zwei bis drei Fuß