Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

    
    
  
    
    
    
   
  
     
   
   
   
   
  
   
      
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Zuwachs früher und mit 150 Jahren als beendigt : forſtmäßig angesehen 
werden kann. 
Obschon die Fichten auf dem platten Lande und auf fruchtbaren 
niedrigen Vorbergen am ſtärkſten wachsen z so erreichen sie. doch bei ſchwä- 
cherem Zuwachse, ohngefähr auf der Mitte der hiesigen höhern Gebirge, 
in einem für ſie paſſenden Grunde ein höheres Alter, wovon die Ursache 
in dem feſtern Holze liegen mag. 
§. g3z2. 
In den hiesigen Harzforſten heißen die mit jungen Fichten beſte- 
hende Orte Junger - Anflug, auch wohl kurz weg , die Jugend. Bis 
ohngefähr zu einer Höhe von einige zwanzig Fuß erhalten sie den Namen 
von Picktannen, in welchem Zuſtande sie in geschloſſen aufgewachsenen 
Orten die untern Aeste durchs Verdumpfen verloren haben, oder, wie es 
eigentlich heißt, ſich reinigen ; dann aber doch oft noch so dicht zusam- 
men ſich einander auforängen können, daß man nur mit vieler Mühe 
durchzukommen im Stande iſt. JIn diesem Zuſtande drängt die ſtärker 
wachsende Fichte die schwächere zurück, es werden ihrer von Jahr zu 
Jahr weniger, und solche Oerter heißen dann lichte Orte, in welchen die 
Fichten zu der ganz unverhältnißmäßigen Höhe herauf zu wachsen fähig sind. 
: §. 33-. 
Aus dem bisher beschriebenen läßt sich nun bei der Fichte, so wie 
beim Nadelholze überhaupt, das Alter eines Baums beſtimmen, indem 
man am Stamme herauf bis zur Spitze den Zuwachs jedes Jahrs an 
den aus den Quirlen getriebenen Aeſten abzählt, und dann, wie man aus 
den örtlichen Umſtänden und Erfahrungen urtheilen kann, noch so viele 
Jahre zurechnet, als der Baum ohne am untern des Stamms ſaolche 
Merkmale behalten zu haben, gewachsen seyn mag. 
An ganz jungen Fichten kann man auf diese Weise ihr Alter sehr 
genau bestimmen, und auch an solchen Bäumen, welche im Freien aufge- 
wachsen sind und also ihre Aeſte von unten auf wenigstens lange Zeit 
behalten haben,, läßt sich der Sache ziemlich nahe kommenz an alten in 
Dickichten aufgewachsenen Fichten aber, an den die untern Aeſte längſt 
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