Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
     
4.1 
sind -die spaten Nachtfröſte, wodurch eine ganze Befaamung zerstört wer- 
den kann. JIndeſſen sind diese auf dem Gebirge für den Fichtenanflug 
weit weniger, als auf dem platten Lande zu befürchten, indem auf jenen 
die Fichtensaat viel später keimt, und oft durch, dort nicht ungewöhnliche, 
dicke Frühlingsnebel gegen die gefährlichen Sonnenblicke, als zerſtörende 
Folgen eines solchen Froſtes beschützt wird. Jn mehreren Schriften wird 
eine spätere Aussaat, und zwar erſt nach dem Paaren einiger kleinen 
Strichvogel - Arten angerathen, welche in den erſten Frühlingstagen im 
Gebirge in großen Schaaren, besonders in Jahren, wo kein Fichtensaamen 
gewachsen iſt, auf die künſtlichen Besaamungen zu fallen, und einen 
großen Theil der beſten Körner zu rauben pflegen. So gegründet diese 
Warnung auch seyn magz so iſt sie es doch mehr für kleine, als große 
Aussaaten, und iſt es rathſamer, lieber um einige Pfunde reichlicher zu 
säen und solchen Vögeln einige Mahlzeiten zu gönnen, als die ganze 
Aussaat zu verspäten und zu verderben. Es laſſen sich auch solche Fich: 
tensaaten in den wenigen Tagen der Strichzeit dieſer Vögel durch Kinder 
mit Kläppern oder dergleichen leicht beschützen. 
§.. :: S2- 
Gewöhnlich iſt mit einer vorsichtig gut bearbeiteten Besaamung die 
Cultur des Fichtenbeſtandes aufs nächſte Jahrhundert geschehen; es erfor- 
dert ein solcher dann weiter keine Bearbeitung, als Aufsicht zur Abwen- 
dung muthwilliger Beschädigungen. Nur entſtehen leider! nicht selten 
natürliche Ereigniſſe, den der achtsamſte Forſtwirth nicht zuvorkommen 
kann, die ihm die froheſte Hoffnung zerſtören. Obschon davon schon 
verschiedene oben berührt ſindz so will ich von einigen doch hier noch 
folgendes bemerken. 
So unempfindlich die jungen Pflänzchen schon in dem nächsten Win- 
ter strenge Kälte aushalten können; so gefährlich sind ihnen ſtärkere 
Fröſte in den erſten Tagen ihres Daſeyns, und oft sieht man nach einem 
kalten Nord - Oſtwinde ihre vorher friſchgrune Farbe plößlich ins Gelbe 
geändert, und ihren Zuwachs so sehr gehemmt, daß sie bis zum Herbſte 
kränkeln, und davon nur wenige mehr begünstigte im zweiten Jahre übrig 
blêiben. Am nachtheiligſten iſt ihnen aber der sogenannte Sonnenbrand 
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