43
ſtanden gewesen, und mit fruchtbaren aus vermoderten Nadeln bestehender
Pflanzen - Erde versehen sind ; so wie auch seltener im ſsandigten Grunde,
wahrscheinlich, weil in beiden Fällen die Wurzeln tiefer gegangen ſind.
Am scclimmſten aber habe ich es auf kalkartigem Grunde bemerkt, und
auf solchem sogar einige Orte gekannt, auf welchen wiederhelte Besaa-
mungen nur durch solches Aufziehen durch Froſt gänzlich verdorben waren,
dergeſtalt , daß man selbe zulett durch Pflanzung in Beſtand zu bringen
gezwungen wurde. Es hat daher aus kalkartigem Boden oft das Säen
in gepflugte oder gehackte Rinnen dadurch einige Vorzüge, daß die durch
den Froſt gelockerte Erde von den Seiten abfällt, und die durch jenes
Ausheben langſtieligt gewordene Pflänzchen wieder mit Erde deckt, und
so gegen das Umfallen sichert. Die einzige Vorsorge gegen dieses Auf-
ziehen iſt, daß man den Boden auf Saatpläßen nicht zu tief auflockern,
oder vor der Besaamung wieder mäßig dicht treten laſſe, welches letztere
vorzüglich zu empfehlen iſt.
Die Bemerkung, daß obige Anfälle, als Sonnenbrand und das Aus-
heben durch Froſt, nur Culturen aus der Hand und richt den natürlichen
Fichtenanflug treffen sollen, hat freilich in vielen Fällen seine Richtigkeit,
wovon aber die Ursachen gewöhnlich in solchen Dingen liegen, die nur
bei künstlichen Besaamungen vorkommen, die oft sogar jeden natürlichen
Anflug ganz verhindern würden, und bei jenen erſt durch Hülfe und
Bearbeitung als ein nothwendiges Uebel herbeigeführt werden, als Ver-
tilgung des Graswuchses auf beraſeten Orten und dergl. Bei genauerer
Beobachtung wird man auch Stellen genug finden können, wo es vorher
dem natürlichen Anfluge nicht viel beſſer, als der nachherigen künſtlichen
Besaamung ergangen, und daher diese nicht zu tadeln iſt, wenn ihr
besondere Hinderniſſe im Wege liegen.
§. 835.
In einigen Gegenden pflegt man unter die Nadelholz- Besaamung,
zur Beschützung gegen zu große Hitze, Korn, besonders Hafer zu säen,
wie dies auch in älteren Zeiten hin und wieder am Harze geschehen iſt.