Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

    
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verwendet, man läßt ſie mehrmals pflügen, auch oft die Saat von Kraut 
reinigen, die darin dann auch gewöhnlich Reihenweise gesäet, mit Fichten- 
Nadel- oder sonstiger leichten Erde bedeckt gepflegt wird; auch werden 
zuweilen zum Abhalten der kalten Winde und gegen Sonnenbrand ſsolche 
Kämpe mit mehreren kleinen Zäunen durchzogen, welches alles auf dem 
platten Lande und den niederen Landgebirgen nicht immer als übertriebene 
Verzärtelung angesehen werden muß, sondern in manchen Fällen dort eben 
ſo nöthig iſt, als es auf den Harzgebirgen durchgehends überflüſſig seyn 
würde, wo die Fichten überhaupt mit weit weniger Mühe und so zu 
sagen von selbſt fortkommen. 
Zu Besaamung eines Pflanzenkamps pflegt man auf einen Morgen 
von 120 Ruthen 60 ~ 80 Pfund guten Saamen zu rechnen, besonders 
in Gegenden, wo jene kleinen Vögel und die wilden Tauben ſtark auf 
diese Kämpe fallen, gegen letztere kann man leicht mit dem abgenommenen 
Grasrasen darauf verborgene Stellen bauen, um ihnen Abbruch zu thun. 
§. 6o0. 
Nach fünf bis sechs Jahren sind die in einem solchen Pflanzkampe 
erzogenen Pflänzlinge pflanzbar. Man läßt alsdann zur vorhabenden 
Pflanzung diejenigen, welche einzeln oder bei zwei und dreien ſtehen, mit 
Schonung ausheben und besonders legen ; die übrigen aber , die in großen 
Hörſten zusammen stehen, müſſen auch in solchen zuvor ausgegraben und 
nachher außer der Erde mit den Händen vorsichtig mit möglichſter Scho- 
nung der Wurzeln , in kleinere Hörſte getheilt werden. Diejenigen Pflan- 
zen, die bei solcher Arbeit ohne bemerkliche Beschädigung der Wurzeln, 
und mit einiger Muttererde leicht zu vereinzeln ſind , werden auch einzeln 
wieder gepflanzt, die übrigen aber würden, wenn man ſie bei ihren zu 
sehr verschlungenen Wurzelwerke auseinander reißen und vereinzeln wollte, 
zu sehr leiden. Man hat daher ſeit den letzten zwanzig Jahren, seit 
welchen das Fichtenpflanzen in den Harzwäldern mehr ins Große betrieben 
wird, solche dicht‘ zuſammen verwachsene Pflänzchen Horſtweise bei drei 
bis sechs und mehr zusammen gepflanzt, und damit eigentlich erſt das 
Wohlgerathen solcher Pflanzungen in Großen erreicht, dergeſtalt, daß von 
einer nur mit einiger Achtsamkeit gemachten Fichtenpflanzung sehr wenige 
  
  
     
    
  
  
  
  
  
  
    
    
    
  
  
     
  
    
    
	        
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