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halten gewöhnlich die Benennungen von Beſaattung und Pflanzung noch
längere Zeit bei, doch erhalten sie,, wenn sie von einiger beträchtlichen.
Größe sind, auch wohl jene allgemeinere Namen.
In spätern Jahren, bei einer Höhe von etwa 12 ~ 20 Fuß, heißt
der Fichtenbeſtand Picktannen, oder gemeiner Pickeln, und wenn dieser
nicht dicht und geschloſſen iſt, die Hörſte oder Pickelnhörſte. Dicht. be-
ſtandene Orte heißen Dickichte, wie beim Laubholze, so auch volle oder
bereits gereinigte Dickichten, und wenn darin schon das geringere unter-
drückte Holz gehauet worden, gelichtete Orte. Haben die Fichten darin
ein Alter von 30 und mehreren Jahren erreicht ; so werden sie und die
damit bestandenen Forſtorte gewöhnlich nach den Jahren angesprochen, als
dreißig-, vierzig-, funfzigiährige Orte u. s. w. Haben die Stämme
darin die Stärke zu Latten, so heißen solche Beſtände Lattenorte ; sind
îolche etwa 100 und mehrere Jahre alt, vollwüchsige, oder alte, hau-
bare Orte, und wenn solche mit vielen ſtarken Bäumen beſtanden ſind,
auch wohl Blochorte. Auf ähnliche Weise werden abgeholzte Forſtorte
nach jener Köhlersprache auch wohl friſche Heye, Stuckenheye, und wo
die Stucken bereits gerodet ſind, Rodungen, beſaamte Heye u. s. w.
benahmt.
§. 66.
Da es beim Nadelholzbeſtande vorzüglich darauf ankommt , daß sol-
cher möglichſt von gleichem Alter und durchgängig in gehöriger Dichtigkeit
besetzt seye; so hat der Forſtmann beim Anziehen junger Orte gleich in
den ersten Jahren darauf besonders zu achten, daß darin nirgends bloße
Stellen bleiben, denn, wenn ein zu weitläuftig oder auch nur horstweise
beſtandener Ort erſt eine Höhe von 8 – 10 oder gar noch mehrere Fuß
erreicht hat : so iſt jedes Ausbessern nur als eine übel angewandte Arbeit
anzusehen, und besser solche zu unterlassen, weil in dem Alter der auf
solchen Orten befindliche Bestand im stärkſten Zuwachse ſtehet, und die
dazwischen anzulegende Besaamung oder Pflanzung, die die erſteren Jah-
ren immer sehr zurück bleiben, in der Folge so ſtark überzieht, daß aus
solcher Arbeit gewöhnlich gar nichts oder höchſtens nur ein elendes Flick-
werk entsteht. Ohngeachtet so mancher Beispiele von einer schlecht be-