Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
   
  
  
   
    
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lohnten Arbeit, sind in den Harzforſten die mehrſten Forſtbedienten doch 
immer zu sehr geneigt, solche Ausbesserungen erſt dann noch vorzunehmen, 
wenn dazu die günstigen Jahre längstens versäumt worden sind. 
Man muß , wenn es darauf ankommt , einen jungen zu lichten Na- 
delholzbeſtand auszubeſsern als Grundsatz annehmen, daß das, was man 
durchs säen oder pflanzen dazwischen bringen will, noch in den Stand 
komme, mit dem darauf befindlichen Anfluge so ziemlich gleichen Schritt 
zu haltenz so läßt sich z. B. mancher nur plaßz- oder horſtweise entstan- 
dener natürlicher Anflug, oder jede nur in so weit gerathene künſtliche 
Besaamung durch eine solche, wenn es gleich in den nächſten zwei oder 
drei Jahren geschieht, oder auch, wenn selbe schon um einige Jahre älter, 
mit guten nicht zu lange Zeit kränkelnden Pflänzlingen sehr gut aus- 
bessern, und ich rechne es unter die schweren unvergeblichen Förſtersünden, 
wenn eine eben so nützliche als leichte Arbeit versäumt worden iſt. JIſt 
dies aber der Fall, so mag auf die alsdann gewöhnliche Frage: was 
man denn mit einem jungen so lichten, nur horſtweiſe herangewachſenen 
Bestande angeben solle, zur Antwort. dienen: solchen entweder so, wie er 
iſt, ohne alle weitere Cultur ferner aufwachsen zu lassen, ihn in den 
erſten Jahren etwa als halbe Huhde anzuſehen, und für die Folge zur 
oft vortheilhaften Anziehung vorzüglich ſtarker Bäume zu Sägeblöchen 
oder dergleichen zu benutzen, indem die Fichten in einem lichten Beſtande 
auf guten Boden, bei der alsdann erhaltenden reichen Beaſtung die volle 
Stammſtärke erreichen, und damit manchen sie sonst bedrohenden Anfällen, 
als Windſturme, Käferfraß und dergl. widerſtehen können, oder einen 
solchen zu einzeln stehenden Aufwuchs als Blöße anzusehen, den Ort in 
eine regelmäßige Cultur zu nehmen, und jenen älteren Beſtand, wenn 
man ihn allenfalls zur Beſchüßung der Cultur noch benutzt hat, abzu- 
treiben. Uebrigens kann ich hier nicht unbemerkt lassen, daß ein ganz 
junger Nadelholzort oft hinlänglich dicht und gleichmäßig bestanden iſt, 
und doch dem nicht sehr darin geübten Auge es nicht zu seyn scheint, und 
daß in so großen Waldungen , wie die Forsten des Harzes sind, es zur 
kleinlichen Wirthschaft ausarten würde, wenn man alle kleine Pläße mit 
ängſtlicher Genauigkeit beſtanden zu haben verlangen sollte. Auch würde 
dem Jäger, der beim Pürschgange solche Plätze zum Beſchleichen des 
  
  
  
 
	        
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