Full text: ... welcher die Beschreibung der Fichte enthält (Zweiter Theil)

    
    
   
    
    
   
    
    
    
    
     
      
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nicht verhindert oder hinlänglich beschränkt werden kann, oft ganz zur 
Pflanzung Zuflucht nehmen muß, als welche solchem Verderben weniger 
ausgesetzt iſt. 
So wenig nun auch eine mäßige Viehhude dem jungen Fichtenan- 
fluge in großen Nadelholz - Waldungen im Ganzen nachtheilig seyn mag z 
so iſt dies bei dergleichen Culturen im Kleineren nicht der Fall. Ich habe 
sogar in Forſten, wo die Fichten nur hin und wieder f|kultivirt werden, 
wie z. B. am Sollinge, das Vieh die Fichtenpflänzchen vorsätzlich abwei- 
den gesehen, weil dies ihm wahrscheinlich etwas ungewöhnliches , und 
fremde Leckerbiſſen seyn mochten. 
Viel nachtheiliger iſt hingegen dem jungen Fichtenaufwuchse die 
Schaafbehütung. Daß diese, wenigstens bis. der Anflug eine Höhe von 
3 Fuß erreicht hätte, in den Forſten gar nicht, oder höchſtens nur unter 
gewissen Beschränkungen ſtatt finden sollte, darüber werden wohl alle 
Forſtmänner, denen die Erhaltung der Forſt mehr als ihre ökonomischen 
Vortheile am Herzen liegt , einſtimmig seyn, und braucht man nur 
mehr schön beſtandgewesene Fichten - Reviere am Harze, besonders im See- 
senschen Oberforſt - Revier , welche jetzt durch ganz unverschämt miß- 
brauchte Schaafhuden verdorben sind, zu sehen, und besonders im Früh- 
ling, wenn noch nicht viel Weidekräuter vorhanden sind , einer hungrigen 
Heerde zu folgen, um sich bald überzeugen zu können, wie begierig die 
Schaafe die jungen Fichten freſſen. Wenn sie auch an den älteren, wie 
es oft der Fall iſt, nur die Seitenäſte abbeißen und den mittelſten Haupt- 
schuß verſchonen ; so gehet doch ein kleiner Anflug gewöhnlich ganz darauf, 
und jene wachſen zu sogenannten Köhlerbüſchen, und ſtehen wie mit einer 
Gartenscheere geschorne Pyramiden in altväterschen Gärten mehrere Jahre 
durch , ohne bemerklich weiter zu kommen. 
Besonders schädlich sind die Schaafe, wenn der Boden noch mit 
Schnee bedeckt iſt, indem sie alsdann sich an die daraus hervorſtehenden 
Fichten allein halten, weniger aber, wenn ſie im Holze schon hinlängliche 
Nahrung und besonders auf jüngern unberaseten Heyen ihnen angenehmere 
Kräuter findenz doch hat das Schaaf etwas Ziegenartiges, es sucht sich 
  
 
	        
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