Terp Terns, Prov. Friesland. 1 Exemplar. „Beker van grize terra nigra (Belgische waar)“, mit
scharfem Schulterknick 299),
Terp Blija, Prov. Friesland. 1 Exemplar, mit gerundeter Schulter wie bei dem Dingener Ge-
fàB D 9, aber ,van glanzend zwart terra nigra^?19) Aus derselben Terp werden von Boeles 211) noch
twee scherven van potten met scherpe schouders® aufgefithrt (Mus. Leeu warden XXVIII b Nr. 06,
179).
Prov. Friesland, ohne Fundortsangabe. ,Bekervormig potje van grauwe aarde, van vorm geheel gelijk
aan een te Hemmoor gevonden. Willers (Bronzeeimer) Abb. 174212),
Wir finden in Friesland und Groningen also ähnlich wie in Dingen trichterförmige
Becher in Drehscheiben- und Handarbeit; denn daß es sich bei den gröberen Gefäßen um die letztere
Art handelt, ist wohl unzweifelhaft. Die erstere Art tritt nicht allein in grauer Farbe, sondern auch mit
glänzend schwarzer, terra nigra-artiger Politur auf,
Eine sichere Datierung der trichterförmigen Becher war in Holland noch nicht möglich. Ver-
mutlich werden auch hier die gröberen Gefäße die jüngsten und die auf der Drehscheibe hergestellten
die ältesten sein. Die graue Ware dürfte sich aus der mit schwarzer Politur entwickelt haben.
Während die vorstehend aufgeführten Gefäße in ihrer Form sehr übereinstimmend, in ihrer Ver-
breitung lokal sowie anscheinend auch zeitlich eng begrenzt sind und dadurch auf einen gemeinsamen
Ursprung hindeuten, ist bei den sonst noch bekannt gewordenen Stücken von mehr oder minder
trichterähnlicher Becherform gerade das Gegenteil der Fall, wie die folgende Auswahl einiger charak-
teristischer Formen, die auf Vollständigkeit keinen Anspruch macht, zeigen dürfte:
Mittel-Latènezeit: Ober-Bayern 213),
Ältere Kaiserzeit: Jütland?!*), Ostdeutschlan d 215),
Jüngere Kaiserzeit: Westdeutschland?!9, Ostdeutschland?!)
Diese Formen müssen bei der Untersuchung über die Herkunft der Dingener trichterfórmigen
Becher ausscheiden, da es mir nicht móglich ist, sichere Beziehungen zwischen diesen und jenen nach-
zuweisen.
Die Tópiereien in Heerlen, Prov. Limburg.
Daß die auf der Drehscheibe hergestellten Dingener Becher auf sáchsischem Gebiet entstanden
seien, ist nicht anzunehmen, da die Drehscheibenarbeit hier unbekannt war. Derselbe Grund spricht
gegen ihre Herstellung in Friesland, da nach Boeles?!5) die Drehscheibe bei den friesischen
Tópfern ,,eerst zeer lat, ongeveer tegen de tiende of elíde eeuw na Christus, in zwang raakte“. Kos-
sinna spricht die Vermutung aus, daß die trichterförmigen Becher „vielleicht“ provinzial-römischer
Herkunft seien?!?), Fr, Behn??°) schreibt: „Die beiden Fußbecher aus Dingen sind nicht als
„römisch‘“ zu bezeichnen; sie sind eine sonst im Mittel-Laten (Manching) auftretende Form, die
in kaiserzeitlichen Funden nicht selten begegnet (Altert. uns. h. Vorzeit V, Taf. 9, Fig. 152 fg.).“ Mein
Sohn ?21) halt sie auf Grund dieses Urteils von Fr. Behn zwar ebenfalls nicht für provinzialrömische
Arbeit, aber doch für Importgut, da sie in Ton und Technik so vollständig von der heimischen Keramik
verschieden sind; er nimmt an, daß dieser Typus vielleicht aus Ostdeutschland stamme.
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209) Ebend. Taf. T, Fio. 16.
20) Boeles, Catalogus 1909, S. 28, Taf. IIL Fig. 187; Mus. Leeuwarden 16d Nr. 108 (hier auch noch
Füße von gleichen Bechern aus den Terpen von Stiens, Hallum u. Win sum).
219) Ebend. S. 27, Tai. III, Fig. 186.
211) Fbend. S. 51.
212) Boeles, a.2,0,, 8. 51.
#3) P, Reinecke, Altert. uns. h. Vorzeit V, Taf. 51, Fig. 9361.
^") S. Müller, Nord. Altertumsk. II, 1808, Fig. 39, 43; Jernalderen Fig. 169, 170.
?5) Blume, Die germ. Stámme I, 1912, Fig. 151, 154; Ausstellung Posen 1909, S. 17, Taf. 21, Nr. 2465.
35) K. Schumacher, Altert. uns. h. Vorzeit V, Taf. 9, Fig. 154
27) A. Plettke, Schlesiens .Vorzeit N. F. VII, 1916, S. 117, Fig. 27; S. 120, Fig. 37; S. 121, Fig. 44.
218) Boeles, De vrije Fries XX, 1906, S. 407, 415.
?1)) Zeitschr. f. Ethnol. 1905, S. 599.
220) Briefl. Mitt.
221) Urnenfriedhôfe III, 1921, S, 42,
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