Full text: Der Urnenfriedhof Dingen, Kr. Wesermünde

d —W. (m 3-9 ^9 
Grab 5. 
In 0,40m Tiefe ein Brandnest mit Scherben, aus denen sich ein Gefäß zusammensetzen ließ 
(Taf. VI, 3). Es ist trichterfórmig mit scharfer Bauchkante und schwach ausladendem Rand; auf der 
schmalen Schulter wechselweise schráge feine Furchengruppen und am FuB ebensolche Horizontal- 
furchen. Handarbeit. Im Feuer krumm gezogen und stellenweise blasig geworden. Hóhe ca. 13 cm 
(Katalog I 1 582). 
Grab 6. 
0,50 m tief ein Scherbenhauïen, aus dem sich zwei Gefäße zusammensetzen ließen. Das eine 
ist ein trichterförmiges Gefäß (Taf. VI, 5) ähnlich dem aus Grab 5, ebenfalls im Feuer krumm und 
blasig geworden, mit seichten Horizontalfurchen auf der Schulter und am Fuß. Es ist mit der Hand 
gemacht und zwar, wie aus dem Verlauf der Bruchlinien ersichtlich ist, aus drei ungefähr gleich 
breiten Zonen aufgebaut; Höhe 16,5 cm (Katalog I | 5812). 
Das andere Gefäß (Taf. VI, 6) ist ein einhenkliger Krug aus feinem weißen Ton, auf der Scheibe 
gedreht, ein Erzeugnis einer römischen Töpferei. Höhe 21 cm (Katalog I 1 581 b). 
Grab 7. 
Große bauchige Urne (Taf. VII, 2), 0,40 m tief stehend. Sie ist mit der Hand gemacht, grau, 
schwach geglättet; die Verzierung besteht aus Furchen, die von eingestochenen Punkten begleitet wer- 
den, und Dellen, die mit ebensolchen Punkten rosettenartig umrandet werden. Hóhe 25,5 cm (Kata- 
log 1 1 580). 
Zwischen den Brandknochen fand sich ein kleines Stück Bronzeoxyd vor. 
Grab 8. 
Kleine unvollständig erhaltene Urne (Taf. VIII, 5) mit wenigen feinen Brandknochen, die einer 
jugendlichen Person vor dem Zahnwechsel angehören, 0,50 m tief stehend. Die Urne ist handgemacht, 
dünnwandig, graubraun-fleckig und leicht geglättet; die Ornamente, die aus feinen Furchen und Grüb- 
chen bestehen, sind salopp ausgeführt; die in den Winkeln eines horizontalen Zickzackbandes stehen- 
den Figuren sind voneinander verschieden. Zwischen den Brandknochen einige minimale Stückchen 
grünlichgrauer Glasschlacke (Katalog I 1 578). 
Grab 9. 
Quadratische Grube von 0,30 m Seitenlánge, Boden 0,50 m unter der heutigen Oberfläche, ge- 
füllt mit aschiger Erde und Tongefäßscherben. Diese sind im Feuer rissig und krumm geworden und 
gehören einem dünnwandigen niedrigen Gefäß mit weiter, schwach ausladender Mündung an (Taf. 
IX,2); am Boden ein niedriger Standring, am Hals horizontale Furchen und eine getupfte Leiste, auf 
der Schulter senkrechte Furchen und Wülste und Stempeleindrücke, zu denen ein rhombischer schraf- 
fierter und zwei runde gekerbte Vollstempel benutzt sind; Scheibenarbeit. Auf einer Scherbe ist grü- 
nes Glas aufgeschmolzen (Katalog I 1 579). 
Grab 10. 
Skelett (s. Textabb.), 1,15m tief in nordsüdlicher Richtung, Kopf nach Süden, gestreckt auf dem 
Rücken etwas nach links liegend, Kopf völlig nach links geneigt mit herabgeklapptem Unterkiefer, 
linker Arm am Körper entlang gestreckt, rechter Unterarm nach dem Becken gekrümmt. Die Knochen 
sind schlecht erhalten, die kleinen Knochen wie Fuß- und Handknochen und Rippen meist vergangen, 
der Schädel flach zusammengedrückt. Der rechte Oberschenkel wurde in situ gemessen, er ist 44 cm 
lang. Unter dem Oberkörper Spuren einer Holzunterlage, zwischen den Skelettknochen vereinzelt 
Brandknochen, die wohl von Gräbern herrühren, die bei Anlegung des Skelettgrabes zerstört wurden. 
Beigaben (Katalog I I 599): 
1. An der rechten Schulter dicht unter dem Schlüsselbein Reste einer Bronzefibel, Nadel hori- 
zontal, Bügel am Körper herunterhängend. Es war nur noch Oxyd vorhanden, dessen Zusammen- 
hang gelockert war, so daß der Typus nicht mehr festzustellen war. Nur soviel ließ sich erkennen, 
daß der Bügel halbrund und der Fuß gerade gestreckt war. Länge ca. 4,5 cm. 
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