Full text: Lehrbuch der physiologischen Chemie

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die große Mannigfaltigkeit der Einzelvorgänge im chemischen und im damit un- 
mittelbar verknüpften physikalisch-chemischen Geschehen noch bei weitem nicht 
lückenlos zu überblicken vermögen, so eröffnet sich uns doch mehr und mehr ein 
anschauliches Bild von Zusammenhängen von zum Teil schon früher bekanntem, 
jedoch ohne Einordnung in den Gesamtvorgang gebliebenem Einzelgeschehen. 
Diese Hinweise sollen nur dartun, daß bloßes Wissen von KEinzeltatsachen 
nicht ausreicht, um die so vielfachen Leistungen unseres Organismus zu verstehen. 
Zum Wissen muß das Verständnis treten! Es dürfen die 
Fragen, warum, weshalb usw., nie verstummen! Sie müssen 
beim Studium der physiologischen Chemie und der Physiologie, von der sie ja 
ein untrennbares Teilgebiet ist, führend sein. Das Wissen darum, daß trotz großer 
Fortschritte in unseren Kenntnissen noch sehr viele ungelóste und inanche nur 
provisorisch gelöste Probleme vorhanden sind, hält in uns das Streben wach, 
unermüdlich um weitere Erkenntnis zu ringen. Jeder Arzt ist Forscher! Dieselben 
Fragen, die wir aufgeworfen haben, stellt er sich unentwegt am Krankenbett. 
Er kann sie nur beantworten, wenn er sich auf eine Gesamtschau der normalen 
Funktionen des Organismus stützen kann. Ihm muß bewußt sein, in wie mannig- 
facher Weise das gesamte Zellgeschehen gesteuert ist. Er muß die nervösen, 
hormonalen usw. Einwirkungen in ihren mannigfaltigen Wechselbeziehungen und 
Auswirkungen überblicken und stets ein plastisches Bild von den Zusammen- 
hängen der einzelnen Vorgänge vor Augen haben. Kein Glied kann in der Kette 
der Zellabläufe für sich allein ausfallen! Immer werden sich Folgen zeigen, 
die weit über die Störung der Einzelfunktion hinausreichen. Nur leiden- 
schaftliche Hingabe an das Studium der normalen Funk- 
tionen des Organismus kann für die wohl höchste Auf- 
gabe vorbereiten, die Menschen gestellt sein kann, näm- 
lich die Gesundheit eines ganzen Volkes zu fôrdern und 
damit Dienst von allergróf)iter Bedeutung für seine Zu- 
kunft zu leisten. 
Ergünzungen. 
Zu Seite 34, Absatz 2: Neuere Befunde machen es wahrscheinlich, dal. E s $1 g- 
süure in anderer Weise verwandelt wird. Aus ihr und Oxalessigsáure entsteht 
Zitronensàure. Diese wird, wie Seite 155 geschildert, weiter verwandelt. 
Zu Scite 37, Fufinote 3: Auch in Phosphatiden des Menschengehirns ist Serin als 
Baustein festgestellt worden. 
Zu Seite 90, Absatz 3: Mehr und mehr ist erkannt worden, daß es neben einer 
Hyperglukoplasmie auch eine Hypoglukoplasmie als selbst andige Stô- 
rung gibt. Sie äußert sich in Heiflhunger verbunden mit einem Gefühl kórper- 
licher Schwäche oft unter Auftreten von kaltem Schweiß auf der Stirn. Nach 
Kohlenhydratzufuhr verschwinden die Symptome. Bei schwereren Fällen kommt 
es zu Bewußtseinstrübung, auch Ohnmachtsanfälle kommen vor. Verursacht wird 
der ganze Zustand in der Regel durch eine Überproduktion von Insulin. Man hat 
in solehen Füllen geschwulstartige Bilduugen (Inselzellenadenome, In sulome 
    
  
   
   
  
   
   
   
  
  
   
   
   
  
  
   
   
   
  
  
   
   
  
  
  
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
    
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