Maßnahmen für die Selbststeuerung des Anlaufes und Drehzahlabgleiches. 209
Kraftwerkes erfordert. Letztere Bestrebungen sind über die ersten Ansätze nicht hinausge-
kommen. Für kleinere Wasserkraftquellen hingegen, die, stets im Parallelbetrieb stehend, das
durch die jeweils anfallenden Wassermengen gegebene Leistungsdarbot in elektrische Energie um-
zusetzen haben, bietet die Asynchronmaschine iv der Form des einfachen Kurzschlußläufers bei
geringstem Aufwand an Mitteln zur Betriebsführung die Móglichkeit wirtschaftlichen Ausbaues.
Bestechend für die Anwendung des Asynchronbetriebes, insbesondere bei ferngesteuerter Führung
desselben, ist die Einfachheit der Betriebsausrüstung. Fernbetriebs- und Selbststeuertechnik haben
jedoch auch für die Synchronanlage alle Hilfsmittel für die Betriebsgestaltung bei órtlicher oder
fernbedienter Betriebsbeeinflussung geschaffen, so daf) sich die Synchronanlage mit ihren bekann-
ten Vorteilen wieder entscheidend durchsetzen konnte. Nur verlangt die Stabilitát des Parallel-
betriebes in seiner heutigen Form mit gewóhnlich weit auseinanderliegenden Kraftwerken eine gute
Spannungshaltung durch Anwendung selbsttátiger Spannungsschnellregelungen sowie reichliche
Bemessung der Nennleistung der Erregermaschinen.! Eine Verbesserung der Bedingungen für
den Parallelbetrieb ergibt die Fremderregung der Erregermaschinen durch kleine Hilfserreger-
maschinen oder aus Batterien, wobei ein weiter Regelbereich ermöglicht und somit den An-
forderungen bei stark schwankender Blindbelastung Rechnung getragen werden kann.?
3. Selbsttátige Anlaufsteuerungen
für den hydraulischen Teil werden zur Verwirklichung eines gesetzmäBigen Verlaufes des
Drehzahlanstieges durch Steuerung der Beaufschlagung wührend des Anlaufes selbstgesteuerter
Anlagen notwendig. Sie haben die
Beschleunigung des Maschinensatzes
wührend der Anlaufperiode in den
gewünschten Grenzen zu halten,
anderseits für eine der vorgesehenen
Art der Parallelschaltung entspre-
chende Veránderung der Drehzahl
innerhalb des Zuschaltbereiches zu
sorgen. Während für die Zuschal-
tung von Asynchronmaschinen, bzw.
die Grobschaltung? von Synchron-
maschinen der genügend langsame
Durchlauf der Maschinendrehzahl
durch den entsprechend den betriebs-
mäßig vorkommenden Frequenzen
festgelegten Bereich um die Nenn-
frequenz genügt, erfordern die Fein- und Schnellsynchronisierverfahren — letztere in Anwendung
auf große Maschineneinheiten — einen Frequenzabgleich, also die Einsteuerung der Maschinen-
drehzahl in die der Periodenzahl des Netzes entsprechende.
1. Durchlaufsteuerungen. In grundsätzlicher Übereinstimmung mit einer Öffnungsbegrenzung
arbeitet die in Abb. 299 dargestellte Einrichtung [23], bei welcher die Geschwindigkeit der
Leitschaufelverstellung durch die Sinkgeschwindigkeit des Ölbremskolbens 7453 bestimmt
wird, nachdem die vorgesehene Rückführung 570 des Olbremsgehiuses 1452 die eindeutige
Zuordnung von Leitschaufel. und Olbremskolbenstellung vornimmt. Die Wirkung der Vor-
richtung wird durch Beseitigung der Unterstellung 443 des Bremskolbens /453 mit Unterspan-
nungssetzung des Magneten 591 eingeleitet. Mit Erreichung der der Volleróffnung des Leit-
apparates entsprechenden Lage erscheint der Einfluf) dieser Steuerung schließlich zur Gänze
ausgeschaltet; eine zusátzliche Überstrómung an der Ólbremse bewirkt eine Erhöhung der Sink-
[775
[77A
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Abb. 299.
- Die Erregermaschine mul) in der Lage sein, bei Nennstrom eine Spannungssteigerung von 40
bis 6095 über die bei Nennleistung des Generators erforderliche Erregung zu ermóglichen.
? Systeme mit Kabelübertragungen, bzw. Hóchstspannungsnetze können unter Umständen
Gegenerregung erfordern.
3 8.8. 217.
Fabritz, Kraftmaschinenregelung. 14