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Ein »Verlust« entsteht, wenn ein Versuch, eine Verbindung herzu-
stellen, nicht bis zum LW gelangt. Die Fälle der Besetztanrufe zu Teil-
nehmerleitungen gehören also nicht zu den Verlusten. Die Verlust-
ziffer ist das Verhältnis der verlorenen zu allen über das betrachtete
Bündel gehenden Belegungen. Die Teilnehmer beginnen die Geduld
zu verlieren, wenn die Zahl der verlorenen Verbindungen 5% der bis
zum LW gelangten Belegungen übersteigt. Diese 5% kann man nach
Maßgabe der Kosten über die vorhandenen Verbindungsstufen verteilen.
19/40 Verlust ist sehr günstig, 1% Verlust ist eine häufig (für lange Amts-
verbindungskabel) gebrauchte Ziffer. Über Verluste geben [16], [21],
[22], [64], [53] ausführlich Bescheid.
Unter Wartezeit versteht man die Zeit, während welcher der
Teilnehmer mit dem Hörer am Ohr auf das Wählzeichen und dann auf
die Herstellung der Verbindung wartet. In den Schrittschaltsystemen
mit 10teiligen VW entstehen keine Wartezeiten im Wählersystem. Man
nennt solche Systeme manchmal Sofortsysteme. Unmittelbar nach der
letzten Scheibendrehung wird das Ergebnis mitgeteilt: Besetztzeichen
oder Rufzeichen. Das Warten auf die Antwort ist Sache des »Fernsprech-
anstandes«. Der anrufende Teilnehmer soll soviel Geduld haben, daß
der Gewünschte Zeit hat, sich zum Fernsprecher zu begeben. Der An-
stand verlangt, dab der Anrufer etwa 3...4mal das Rufzeichen abwartet,
bevor er aufhángt. Allzu schneller Verzicht führt zu Klagen über allzu-
viele »Antworten ins Leere«.
In den Systemen mit maschinenangetriebenen Wáhlern, Speiche-
rung und Umrechnung entstehen folgende Wartezeichen: Vom Abheben
des Hórers bis zur Anschaltung des Speichers. Bei einer reichlichen
Anzahl von AS und Speichern vergehen einige Sekunden, bis das Wáhl-
zeichen kommt. Bei Verkehrsspitzen kann diese Wartezeit die Gedulds-
grenze der Teilnehmer erreichen. Dann folgt nach der letzten Scheiben-
drehung eine Wartezeit, in der die Verbindung aufgebaut wird. Selbst
wenn der Verbindungsaufbau schon beginnt, während der Teilnehmer
noch Ziffern schickt, kann diese Wartezeit merkbar lang werden, wenn
ein GW ein vorübergehend vollbelegtes Bündel mehrfach absucht. Am
Schluß dieser Wartezeit erhält der Teilnehmer das Ruf- oder das Be-
setztzeichen und muf) im ersten Falle auf die Antwort warten.
Über Wartezeiten bestehen mehrere Theorien, die zu unrichtigen
Zahlen führen. Zuverlássig sind nur die Messungen in [60], [67]. Man
hört sehr oft die Behauptung, daß einige wenige Sekunden Wartezeit
auf die Herstellung der Verbindung gar keine Rolle spielen, da der Teil-
nehmer ja immer auch auf die Antwort warte. Dabei ist eine einschnei-
dende Erscheinung nicht erwähnt. Man kann die gesamte Wartezeit
durch die Zahl aller Belegungen oder durch die Zahl der verzögerten
Verbindungen teilen. Ein Beispiel erläutert das am besten.
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