DELATI RE RE ERE
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wird nicht erregt und der Haltekreis, in dem das Relais Vb ansprechen
sollte, wird nicht geschlossen. Daher wird auch das Relais DW nicht
sofort aberregt. Nun ist inzwischen ein Stromkreis geschlossen worden:
—, U,, dw,, Vm,, Besetztrelais BZ, +. Das Relais BZ spricht sehr
langsam an. Wenn also einige Zeit nach Erregung des Relais VM, im
Anreizkreis das Dienstrelais DW nicht abfällt, d. h. wenn das Relais Vb
nicht anspricht, weil der Gewünschte besetzt ist, so hat BZ Zeit anzu-
sprechen. Es hält sich über bz,. Bei bz, legt es das Besetztzeichen an
die anrufende Leitung, bei bz, óffnet es die Dienstwahl, so daü der LW
frei wird.
Nach [37] ist in England (1923) ein Relaisamt in Fleetwood gebaut
worden. Es ist für 4 Ziffern eingerichtet und mit 480 Anschlüssen er-
öffnet worden. Dafür sind 12568 Relais — 26 Relais/Anschluf benötigt.
Bei einer Erweiterung auf 920 Anschlüsse sind 26,5 Relais/Anschluf
erforderlich.
Nach [59] werden in Europa seit 1930 Relaissysteme für mehr als
10 Anschlüsse nicht mehr gebaut. Der wesentliche Grund liegt in der
Kostspieligkeit von Erweiterungen. Selbst die Einfügung von Speichern
und Umrechnern half nicht über die Schwierigkeiten hinweg. In den
Ver. Staaten haben die Relaissysteme grófere Aussichten (siehe Rotor-
relay und Relaymatic) Die Einfügung von Speichern und Umrechnern
soll die verwickelten Forderungen für 10er und 20er Gesellschafts-
leitungen in Relaissystemen leichter erfüllen, als in Wählersystemen.
Nach der Ansicht des Verfassers des vorliegenden Buches liegen
noch weitere Gründe für die UnzweckmäBigkeit der Relaissysteme vor.
Sie sind äußerst verwickelt und erfüllen nicht die Forderungen nach
Einfachheit des Grundsystems und Anpassungsfähigkeit an neue Forde-
rungen. Die Aussichten für Erfolge in den Ver. Staaten sind durch das
Fehlen der Netzgruppentechnik und Teilnehmer-Selbstfernwahl er-
klärbar. Obwohl die Netzgruppen nicht Sache des vorliegenden Buches
sind, sei doch kurz gesagt: In den Ver. Staaten gibt es über 10000 von-
einander unabhängige Gesellschaften, vor allem in den kleineren Ort-
schaften. Es scheint unmöglich zu sein, solche Gesellschaften systema-
tisch zusammenzuschließen. Daher bleiben die kleinen Anlagen als
selbständige Ämter bestehen, wofür Relaissysteme zweckmäßig sein
können. Die wesentlichen Eigenarten des Verbindungsverkehrs in den
Netzgruppen sind den Wählersystemen vorbehalten.
Siemens & Halske bauen viele Relaissysteme für kleine Nebenstellen-
anlagen und für die Kleinbasa (Bahn-Selbst-Anschluß-Anlagen), siehe
[47].
Kellogg Switehboard & Supply Co., Chicago, nennt sein Relaissystem:
Relaymatie (seit 1938). Diese Anlagen sind für amerikanische Ort-
schaften ausgeführt und erfüllen einige Forderungen, die in Europa
WANNE RE
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