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ist. Über die Wähler dieser Zentrale wird dann die gewiinschte Sprech-
stelle erreicht.
Wie aus Bild 189 ersichtlich, sind an verschiedenen Punkten der
Wahlruflinie sog. Mastfernsprechstellen vorgesehen. Es soll hierdurch
dem Personal die Möglichkeit gegeben werden, mit Hilfe einer hand-
lichen tragbaren Induktorstation von der Strecke aus wichtige Mel-
dungen sofort durchgeben zu können.
Zu diesem Zweck wird je Linie eine sog. Notrufempfangsstelle
eingerichtet, die aus einer Induktorstation mit einem Untersatzsockel
sowie einem Relaisbeikasten besteht.
Die grundsätzliche Schaltung geht aus Bild 191 hervor. Durch
einen langen Ruf, der mittels des Kurbelinduktors der tragbaren Station
gegeben wird, spricht zunächst das L-Relais und dann das H-Relais
an. Über den umgelegten h-Kontakt wird der Kondensator K entladen.
Nach Beendigung des Kurbelns fallen L und H ab. Der Kondensator K
wird über An-Relais aufgeladen und An selbst spricht durch den Auf-
ladestrom an. An bringt S-Relais. Beim Umlegen von s II-Kontakt
wird über den Transformator ein Stromstoß auf die Linie induziert, so
daß alle polarisierten Relais in die Arbeitsstellung gelangen. Der Kon-
takt s IV erregt das S 1-Relais, welches sich über einen eigenen Kontakt
hàlt und das S-Relais zum Abfall bringt. Durch den abfallenden s II-
Kontakt wird ein Stromstoß induziert, der dem ersten entgegengesetzt
gerichtet ist und der alle polarisierten Relais der Linie wieder in die Ruhe-
lage zurückbringt. Man erreicht dadurch, daf die durch den Induktor-
strom betätigten polarisierten Relais an der Linie zwangsläufig in die
Ruhelage zurückgebracht werden und vermeidet somit eine Blockierung
der Wahlanrufstationen für den normalen Verkehr. Durch 5 1-Relais
wird weiterhin das R-Relais erregt, welches mittels r IV-Kontakt den
Gleichstromwecker einschaltet. Es wird abgefragt und der Wunsch des
Anrufenden entgegengenommen. In umgekehrter Richtung hat auch
die Notrufempfangsstelle die Móglichkeit, durch Betátigung ihres Kurbel-
induktors die tragbare Station auf der Linie anzurufen, wobei natürlich
vorausgesetzt ist, dab ihr die derzeitige Anschaltung einer solchen
Station bekannt ist.
Das Zeitpotentialsystem (auch »Wáhlsammelleitung« genannt)
ist zwar z. Z. noch für Handbetrieb ausgeführt. Es enthált aber sehr
interessante Betriebsweisen, so dab es hier beschrieben sein soll. Es
wird gebaut von Siemens & Halske, Wien. Die Anlage arbeitet mit
Gleichstromzeichen und benutzt verschiedene Zeitkonstanten bei La-
dung und Entladung von Kondensatoren durch Vorschaltung verschieden
hoher Widerstände.
Zur Verbindung zu einem Teilnehmer werden Bild 192 die J-Relais
auf der a-Leitung durch Schließen von w im Hauptamt erregt. Die
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