Full text: Überblick über alle Fernsprechanlagen mit Wählbetrieb

    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
AA 
    
— 242 — 
Selbstverständlich ist die Verzerrung zwischen dem Kontaktspiel 
des Linienrelais und der Ankerbewegung eines Kraftmagnets um so 
größer, je kleiner die zugeführte Leistung ist. In England [14, 80, 81] 
schaltet man nach Bild 212 aus Rücksicht auf die Sendedämpfung 
(S. 247) in Reihe mit dem 2 x 50 Ohm Linienrelais einen. Eisen- (oder 
Wolfram)-Wasserstoffwiderstand. Der Speisestrom soll bei verschiede- 
nen Schleifenwiderständen möglichst gleich groß bleiben. Der in Eng- 
land angewandte »Ballast«-Widerstand hat 130 Ohm bei 85 mA und 
350 Ohm bei 100 mA. Der Ballastwiderstand ist also immer hóher als 
der Widerstand des Linienrelais. 5095 und mehr der verfügbaren Energie 
werden daher im Ballastwiderstand verschwendet. Der Schleifenwider- 
stand wird dadurch auf 500 Ohm beschränkt. Es sei nebenbei bemerkt, 
dab die Impedanz des Linienrelais bei 2 x 50 Ohm zu klein wäre und 
eine viel zu hohe Ableitung der Sprachenergie bedeuten würde. Man legt 
daher um den Kern des Linienrelais lángsgeschlitzte Permalloy-Hülsen, 
die ja bei den schwachen Feldern der Sprechstróme hohe Magnetisie- 
rungen erzeugen. 
Linienrelais in günstigsten Kreisen. Die Nummernwahl in Bild 201 
ist sehr ungünstig. a,, soll die Stromstófe für A II erzeugen. Wenn a, 
sich schließt, schaltet es die hohe Impedanz der Haltebrücke (für A IT) 
ein. À II wird nur langsam ansprechen und so die Nummernwahl ver- 
zerren. In Bild 213 ist der Wàáhlkreis wesentlich günstiger. 
Bei der Belegung der Übertragung spricht A an. a, erregt V, v, 
sperrt die Verbindung. a, und a4 schliefen die abgehende Schleife über 
die Drossel Dr und ein Relais F (siehe dessen Bedeutung S. 51). Für 
die Nummernwahl pendelt A und a, gibt die StromstóDe weiter. a; 
erregt C über vs. c schlieDt die Schleife kurz, so daß beim Pendeln a, 
einen günstigen Kreis für die Nummernwahl findet. Nach der Ziffer 
bleibt a, geschlossen und nach einiger Verzögerung fällt C ab. Es öffnet 
zuerst den Kurzschluß und schließt über den c-Ruhekontakt Dr und 
F an. Da aber c einen sehr großen Hub hat, bleibt der Widerstand W 
noch eine Zeitlang parallel zu Dr und F liegen, bis in diesen ein Halte- 
strom für das ferne. Stromstoßrelais fließt. Dann erst öffnet c auch W. 
Im Gegensatz dazu denke man sich den Widerstand W weg. Dann 
würde c plötzlich die hohe Impedanz von Dr und F einschalten. Der 
vor dem Abfall von C erzeugte Strom für das ferne Stromstoßrelais 
würde durch Dr und F so gedrosselt, daß das Stromstoßrelais abfallen 
und einen falschen Nummernstoß erzeugen würde. Man nennt solche 
falschen Stromschwächungen durch das plötzliche Einschalten von 
hohen Impedanzen (Drosseln) Relaisschreck. 
Sehr weit geht das Bild 214. Als Speiserelais liegt A über die u- 
Ruhekontakte an 24 V. Wenn A bei der Nummernwahl pendelt, er- 
regt a über v das U-Relais. Die Arbeitskontakte u legen A an 48 V. 
  
Te wi fl em 
Lud jd LM
	        
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