Full text: Überblick über alle Fernsprechanlagen mit Wählbetrieb

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Einfluß der Teilnehmer. In den ersten Jahren des öffentlichen 
Wähldienstes lief der Nummernschalter für ungeduldige Teilnehmer 
nicht schnell genug. Sie beschleunigten mit den Fingern den Ablauf. 
Andere Teilnehmer hoben den Hörer ab und klopften einige Male auf 
den Hörerhaken. Nach Gesprächsschluß tippten sie auf den Hörer- 
haken, um sofort eine neue Wahl zu beginnen. Diese Stromunterbrechung 
ist für die Auslösung in Schleifensystemen zu kurz. Wenn die Nummern- 
schalter nicht durch den Hakenumschalter in Ruhe gesperrt sind, be- 
ginnen einzelne Teilnehmer zu wühlen, bevor der Hakenumschalter die 
Schleife an den Stromstofkontakt gelegt hat. Alle diese Bedienungs- 
fehler sind heute selten geworden. Ein heute noch häufiger Fehler ist 
die Versäumnis, das Wählzeichen abzuwarten. In den Siemens-Systemen 
mit Vorwählern schadet diese Eile nichts, aber in Systemen mit nicht 
schnell genug laufenden Anrufsuchern entstehen dadurch manche 
Falschverbindungen. 
Unter. Reichweite versteht man die Leitungslänge, über welche 
die Nummernwahl einwandfrei gesandt werden kann. Für die Gleich- 
stromwahl 1äßt man im allgemeinen 1000 Ohm Schleife und 20000 Ohm 
Nebenschluß zu. Die Wechselstrom- und Induktivwahl kann über 
4000 Ohm Schleife gesandt werden. Über die Wirkung kleinerer Neben- 
schlüsse auf die Gleichstromwahl gibt Bild 215 Auskunft. Für die Wech- 
selstrom- und. Induktivwahl liegt die Sendespannung nicht fest. Man 
kann sie für schlechte Leitungen erhóhen. Einige Anschlüsse sollen auch 
Schleifen von 1500 Ohm erreichen kónnen. Für diese Anschlüsse muß 
das Linienrelais entlastet und der Ankerhub verkleinert werden. Da 
solche Anschlüsse aber selten sind, soll man nicht alle einzubauenden 
Linienrelais ändern. Es ist zweckmäßiger, solche Anschlüsse an eine 
Reichweiten-Übertragung anzulegen. Man kann die Leitung ab- 
riegeln und die Gleichstromwahl simultan über beide Adern (i14 des 
Widerstandes) schicken. 
Die Forderung 1000 Ohm Schleife ist aber nur eine allgemeine 
Vorschrift für die Reichweite der Nummernwahl. In den Anlagen selbst 
widerspricht die Forderung den Empfehlungen des C.C.1.F.: Dio 
Leitung eines Teilnehmeranschlusses in einer öffentlichen Anlage soll 
in Deutschland eine Dämpfung von höchstens 0,45 Neper haben. Für 
Kabel mit Kupferleitungen gilt: 
Ader 1 km 1 km km für DRP Schleife 
Durchmesser Schleife Dämpfungsmaß Deutschland 
0,6 mm 123 Ohm 0,097 Neper 5 600 Ohm 
08 » 75 » 0,075 » 7 500 » 
1,0 » 44 » 0,059 » 9 400 » 
Man sieht daraus, daB die 1000-Ohm-Scehleife für Teilnehmer- 
leitungen weit über den Forderungen der Deutschen Reichspost liegt. 
  
  
  
  
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