Full text: Überblick über alle Fernsprechanlagen mit Wählbetrieb

    
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Tarifuntersehiede. In vielen Ortstarifen werden Tarifklassen ge- 
bildet; z. B. Vielsprecher wie Hotels, große Industrien müssen mehr 
bezahlen als Wohlfahrtsinstitute usw. Meistens sind es Pauschal- 
tarife. Man kónnte die Unterschiede auch in die feste Monatsgebühr 
legen. Es kónnen aber auch Unterschiede in der Ortsgesprüchsgebühr 
festgelegt werden. Ausgeführt sind derartige Anlagen nicht. Technisch 
ist eine Lósung in DRP. 614820 angegeben. 
Manchmal ándern sich die Tarife von Tages- zu niedrigeren Nacht- 
gebühren. Nach DRP. 577783 zahlt der Teilnehmer die Gebühr, die 
bei Beginn des Gesprächs gilt, auch wenn sein Gespräch über die Zeit 
der Umstellung hinaus dauert. 
Zählumkehr. Im Fernverkehr ist es bekannt, daß der angerufene 
Teilnehmer die Gebühr statt des Anrufers bezahlt. Für Ortsverkehr ist 
diese Forderung noch nicht gestellt worden. Eine Lösung ist aber im 
Engl. Pat. 16479/05 für Wählanlagen enthalten. 
Die mechanische Ausführung und die elektrischen Betriebsdaten 
für Zähler, Gebührenanzeiger, Summenzähler, Gesprächszeitmesser sind 
ın [51] ausführlich erläutert. 
Die monatliche Ablesung der Zähler ist ein Posten der Betriebs- 
kosten. Sie werden durch das Photographieren der Zähler vermindert. 
In [69] sind die in Amsterdam und in England eingeführten Einrich- 
tungen beschrieben. 
Geschichte der Zählung in Wählsystemen. Die erste Aus- 
führung einer Zählung ın Wählsystemen wurde 1902 in Chicago ein- 
geführt [7]. In diesem System sandte der Nummernschalter nach jeder 
Stromstoßreihe über die a-Ader einen Steuerstoß über die b-Ader. 
Dieser Steuerstoß erregte ım I. GW einen Zähler, der seinerseits das 
Steuerrelais erregte. Zur Auslösung wurden beide Sprechadern geerdet. 
In dem 5-Ziffern-System wurde also die b-Ader sechsmal geerdet. 
Der Zähler schaltete beim sechsten Stromstoß weiter. Wenn der LW 
besetzt prüfte, öffnete das LW-Prüfrelais die b-Ader, so daß der letzte 
 b-Stof unterblieb. Der Zweck war, den Steuerschalter nicht in die 
Durchschaltestellung gehen zu lassen. Der Zàáhler erhielt also bei einer 
Besetztprüfung nur 5 Stromstófe. Bei der Auslósung zog die herab- 
fallende Wählerwelle eine Halteklinke aus dem Getriebe des Zihlers, 
der dann in die letzte Zihlstellung zuriickschnappte. Es wurden also 
auch die Verbindungen ohne Antwort gezählt. 
In Hildesheim (1908) war die Schaltung des Zählers verändert, 
aber auch dort wurden nur die besetztgemeldeten Verbindungen nicht 
gezählt, während die Verbindungen ohne Antwort gezählt wurden. 
1909 bauten Siemens & Halske das erste ZB-Wählamt (München- 
Schwabing) mit Zählung nur der beantworteten Verbindungen [20]. 
Es war die heute noch übliche Zählweise Bild 228. 
      
     
   
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
    
 
	        
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