Full text: Überblick über alle Fernsprechanlagen mit Wählbetrieb

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C. Wähler mit gradliniger und Drehbewegung. 
1. Wähler mit gradliniger Bewegung vor Drehbewegung. 
Das Einstellglied dieser Wähler — Hebdrehwähler genannt — 
wird für die Dekadenwahl gradlinig gehoben und innerhalb der betref- 
fenden Dekade gedreht. 
Da die Hebdrehwähler am weitesten verbreitet sind, dürfte sich 
ein kurzer geschichtlicher Rückblick wohl lohnen. 
Almon B. Strowger schlug im Am. Pat. 447918 vom Jahre 1891 
einen Hebdrebwähler vor, der aber nie gebaut wurde [1]. 1892 wurde 
in Laporte, Indiana, ein 100er Amt von der Strowger Automatic Tel. 
Exchange Co. vorgeführt. Bild 37 zeigt diesen »Klaviersaiten- 
wühler« 100 (einadrige) Teilnehmerleitungen sind auf einer waage- 
rechten Ebene ausgespannt. Das Einstellglied ist eine Welle, die waage- 
recht geradlinig 10 Schritte »gehoben« und dann 10 Schritte gedreht 
werden kann. Sie trägt 10 spiralig versetzte Bürsten. Die Teilnehmer- 
drähte sind (in Bild 357) von links nach rechts beziffert 11, 21, 31, 
41.01, 12, 22, 32...02 usw. Durch 4 Schritte Heben und 1 Schritt 
Drehen erreicht man die Leitung 41. Vorwahl und Gruppenwahl waren 
1892 zwar erfunden, aber noch nicht spruchreif. Das Amt Laporte 
wurde sehr bald wieder geschlossen. 
Der „Strowgerwähler‘“ genannte Wähler wurde von A. E. Keith, 
John Erikson und Charles J. Erikson (alle in den Ver. Staaten) gebaut 
und zum ersten Male 1898 in Augusta (Georgia) erfolgreich eingebaut. 
Der Wähler links in Bild 38 ist ein typischer, allerdings weiterentwik- 
kelter Strowgerwähler: die Kontaktbank wird von drei Satz (je 100) 
in einem offenen Zylinder geschichteten Lamellen gebildet. Der Bür- 
stenträger ist eine Welle mit drei Bürsten am unteren freien Ende. Die 
Welle ist oberhalb der Bürsten gelagert. Zwischen den beiden Lagern 
trägt sie eine waagerechte Verzahnung für das Heben und eine lotrechte 
Verzahnung für das Drehen. Der Antrieb besteht aus drei Magneten: 
Hebe-, Dreh- und Auslösemagnet. 
Aus Bild 39 ist leicht zu ersehen, wie der Hebe- und der Dreh- 
magnet arbeiten. Die Welle wird durch eine Doppelklinke in der er- 
reichten Lage gehalten. Zur Auslösung zieht der Auslösemagnet diese 
Doppelklinke, einer Feder entgegen, aus den Verzahnungen heraus. 
Eine Rückstellfeder am oberen Ende der Welle dreht die Welle zurück; 
dann fällt sie durch ihr Gewicht in die Ruhelage. 
Siemens & Halske übernahmen 1908 den Strowgerwähler von der 
Automatic El. Co. (Chicago) und bauten 1908...1926 den in Bild 38, links, 
gezeigten, weiterentwickelten Wähler. 
1926 griffen Siemens & Halske einen ihrer Vorschläge vom Jahre 
1906 wieder auf [10]. Das ist ein Hebdrehwähler mit dem Antrieb 
waagerecht neben der Kontaktbank. Daraus entstand der Siemens- 
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