Full text: Überblick über alle Fernsprechanlagen mit Wählbetrieb

  
  
  
— A0) — 
bestimmte Schaltvorgänge in einfachster Art durchgeführt werden können, 
für die sonst Relais in den Stromläufen aufgewendet werden müßten. 
Die hauptsächlichsten Hilfskontakte sind Kopfkontakt, Wellen- 
kontakt, Durchdrehkontakt, Drehmagnetkontakt, Dekaden- 
kontakt und Sammelkontakt. Näheres über die Arbeitsweise dieser 
Kontakte siehe [16]. 
H. Allgemeine Bemerkungen zu den Wählerbauarten. 
Außer den beschriebenen Wählern gibt es noch viele weitere Bauarten. 
Eine große Frage taucht auf: Weshalb sind so viele Bauarten entstanden ? 
Patente haben manche Erbauer gezwungen, gut geschützte Formen 
zu umgehen. 
In der Entwicklung vor dem ersten öffentlichen Einsatz der Wähl- 
anlagen (1898, Hebdrehwähler nach Strowger) nahmen die Erfinder 
wenig Rücksicht auf die Forderungen für Grof- und Kleinanlagen 
und lieBen ihrer Phantasie freien Lauf. 
Wesentlich ist die Frage, weshalb der 10 x 10teilige Schrittschalt- 
Hebdrehwähler nicht allein das ganze Gebiet beherrscht, obwohl er 
für Groß- und Kleinanlagen geeignet ist. Etwa 2/, der Anschlüsse 
für Wählverkehr arbeiten nach dem Schrittschaltsystem. Die Gegen- 
entwicklung begann 1906 bei der Planung der Wählanlagen für New York. 
Schon damals erkannte die A. T. T. Co., daß der Handbetrieb für 
New York spüterhin versagen müsse. Man mute für über 1000000 
Sprechstellen in 200...300 Ämtern planen. Außerdem ist die Geographie 
von New York (Bild 65) für den Zwischenamtsverkehr ungünstig. Der 
Hudson und der Eastriver teilen das Gebiet in drei Teile (Jersey, Man- 
hattan, Long Island). Im Jahre 1906 war weder eine Brücke über noch 
ein Tunnel unter dem Hudson gebaut, und nur drei Brücken führten 
über den Eastriver. Im Hudson hätte man nur ganz wenige Unter- 
wasserkabel verlegen können, die dann die Verbindungsleitungen von 
Hunderten von Ämtern hätten führen müssen. Ferner würden die Um- 
wege von Amt zu Amt unwirtschaftlich lang geworden sein. 
Der einfache Handbetrieb mit A- und B-Beamtin verlangt die 
Verbindung jedes Amtes mit jedem anderen Amt. Bei 300 Ämtern gibt 
das 300 x 299 — 89700 unwirtschaftliche Bündel. Dementgegen ist die 
Zusammenfassung kleiner Bündel in Knotenämtern und Verbindung 
der Knotenämter unter sich mit groBen, d. h. wirtschaftlichen Bündeln, 
für Handbetrieb zu teuer. Denn in einer Verbindung »A-Handamt — 
Knotenamt (Manhattan) — Knotenamt (Jersey) — B-Handamt« wirken 
vier Beamtinnen, was den Betrieb zu langsam und viel zu teuer macht. 
Die Wählsysteme gestatten aber die Einführung von Knotenämtern 
ohne weiteres. Da nun sehr große Bündel von den Knotenämtern aus-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.