Full text: Überblick über alle Fernsprechanlagen mit Wählbetrieb

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gehen sollen, und da damals (1906) die doppelte Vorwahl bzw. Misch- 
wahl in Gruppenwahlstufen noch nicht verfügbar war, muDte man 
Wähler planen, in denen eine Bürste bis zu 100 Leitungen absuchen 
kann. Da man ferner nicht nur eine Richtung an eine Wählergruppe 
anschalten kann, entstand der 5 x 100teilige Stangenwühler mit seinem 
3m langen Einstellglied. Ein solches schweres Einstellglied muf) aber 
von einem Motor angetrieben werden. 
In Konkurrenz zum Stangenwühler entwickelte Mc. Berty in Ant- 
werpen einen 10 x 20teiligen Drehwähler, der aber für New York ab- 
gelehnt wurde. Man hielt aber den Grundgedanken dieses Systems für 
so zweckmäßig, daß für Anlagen außerhalb der Ver. Staaten das Rotary- 
System mit 10 x 30teiligem Wähler aus dem Me. Berty-System ent- 
stand. In Europa entstand der Ericsson-Kulissenwähler (25 x 20 — 500- 
teilig) aus einer Rückentwicklung eines 10000teiligen Wihlers zu einem 
500teiligen Wühler (Kulissenwáhler. Man glaubte damals, die hohe 
Wirtschaftlichkeit großer Bündel, die von großen Wählern abgehen, 
am besten mit großen Wählern erfüllen zu können. Alle diese Entwick- 
lungen gehen an den Möglichkeiten der doppelten Vorwahl bzw. Misch- 
wahl vorbei, die es ja gestatten, aus zwei hintereinander gereihten Stufen 
mit Zehnerfeldern beliebig große Felder zu bauen. Nun sind die großen 
Wähler (z. B. die 500teiligen Wähler) für die weitaus zahlreichsten 
Ämter mit 200 und weniger Anschlüssen, weil viel zu groß, ungeeignet. 
Die Hersteller der großen Wähler müssen daher außer den großen 
Wählern auch noch »kleine« Wähler fertigen. Nun ist es bekannt, daß 
die Fertigung vieler Wählerbauarten unzweckmäßiger ist als die Ferti- 
gung von nur wenigen Bauarten. 
In diesen Wählerbesprechungen fällt vielleicht auf, daß z. B. der 
Name Siemens & Halske seltener auftaucht als der der anderen Firmen. 
Das kommt einfach daher, da Siemens & Halske auf Grund der oben- 
genannten Gesichtspunkte nur wenige Typen bauen, die fiir Anlagen 
jeder Art und Größe geeignet sind, während andere Hersteller für große 
und kleine Anlagen verschiedene Bauarten vorsehen müssen. 
J. Grundlagen für kritische Betrachtungen. 
Außer den beschriebenen Wählern gibt es noch zahlreiche andere 
Wähler und gerade die Jahre von 1935 ab brachten zahlreiche neue 
Vorschläge. Man braucht darüber nicht zu erstaunen. Wenn auch gute 
Wähler in Gebrauch sind, so steht die Entwicklung nicht still. Man muß 
aber einige Gesichtspunkte besitzen, so daß man vor allem Neuerungen 
beurteilen kann. Die Wähler sind nur ein Teil der Gesamtanlage, die 
sich ja aus mechanischen Teilen (Wählern, Relais, Sprechstellen, Lei- 
tungen aller Art, Stromversorgung, Häusern, Grundstücken), Schal- 
tungen und Gruppierungen zusammensetzen. Außerdem müssen die 
 
	        
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