Full text: Überblick über alle Fernsprechanlagen mit Wählbetrieb

  
  
  
  
  
  
  
SR) 
starkem Fernverkehr besondere Leitungen unmittelbar zum Fernamt, 
um den Umweg über die Ortsámter zu vermeiden. 
Selbstverstándlich erhebt man die Forderung, daf in Grofstádten 
ein einziges Netz von Amtsverbindungsleitungen alle Verkehrsarten 
bediene. Dem stehen aber die Forderungen des C. C. I. F. entgegen. 
Diese Fragen gehôren zum »Fernverkehr«, sie sollen hier nicht be- 
sprochen werden. Es handelt sich dabei um die sehr einschneidenden 
Bestimmungen über die Dämpfung der Sprachübertragung. Der Fern- 
verkehr verlangt sprachlich bessere Leitungen zwischen den Amtern als 
der Ortsverkehr. Gruppentechnisch kann man den Einfluß der verschie- 
denen Verkehrsarten mit der Frage zusammenfassen: In welcher GW- 
Stufe vereinigt sich die oder jene Fernverkehrsart mit dem Ortsverkehr ? 
Eine allgemeine Behandlung dieser Frage würde hier viel zu weit führen. 
Einige Beispiele seien aber angeführt. 
d) Berlin mit 600000 Sprechstellen (1939), hat seit 1935 vollen 
Wahlbetrieb. Es hat ein Schrittschaltsystem mit doppelter Vorwahl 
und 10 x 10 teiligen Hebdrehwählern, die zum gróften Teil von Siemens 
& Halske geliefert wurden. Berlin hat 3 Netze. Die Ortszone Berlin 
ist in 9 Bezirke eingeteilt, die in Bild 109 noch mit Buchstaben A, B...J, 
seit 1939 aber mit den Ziffern 1, 2...9 bezeichnet sind. Der entstehende 
Ortsverkehr wird gegenwärtig in 76 Ämtern gesammelt, von denen einige 
Unterämter sind. Die I. GW stehen in den Hauptämtern. Von den 
Dekaden der I. GW jedes Vollamtes gehen 9 Bündel zu den II. GW, die 
in »Bezirksknotenüámtern« stehen, Bild 109 für Bezirk A. Ein 
solches Bezirksknotenamt sammelt also allen zu seinem Bezirk flieBen- 
den Verkehr. Die Dekaden der II. GW führen dann zu III. GW in den 
Hauptämtern des Bezirks. Die meisten Dekaden der III. GW führen 
zu IV. GW in den gleichen Ortsämtern oder zu IV. GW in Unterämtern. 
Man nennt die Bezirksknotenàmter auch »ankommende« Knoten- 
ämter. Selbstverständlich hat man auch die Wirtschaftlichkeit »ab- 
gehender« Knotenämter untersucht. Man könnte ja den von den De- 
kaden aller I. GW eines Bezirks abfließenden Verkehr in einem »ab- 
gehenden« Knotenamt über Mischwähler zusammenlegen und so nur 
9 Bündel von einem ganzen Bezirk zu den 9 ankommenden Knoten- 
ämtern einrichten anstatt der 9 Bündel von jedem Hauptamt. Ab- 
gehende Knotenämter lohnen sich aber in großen Anlagen nicht. 
Im Fernamt stehen I. GW, deren Dekaden über »sprachlich« 
bevorzugte Leitungen zu besonderen II. GW zum Teil in den Bezirks- 
knotenámtern führen. Die Dekaden dieser II. GW führen wieder über 
meist sprachlich bevorzugte Leitungen zu III. GW in den Haupt- 
ämtern. Die Dekaden dieser Fern-III. GW werden mit den Dekaden 
der Orts-III. GW gemischt. Der Fernverkehrsfluf vereinigt sich 
also hinter den III. GW mit dem Ortsverkehrsfluf. 
  
  
 
	        
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