Der Teilnehmer läßt zwischen dem Ende des letzten Stromstoßes
einer Ziffer bis zum Anfang der ersten folgenden Ziffer eine Pause
(Wählpause) von etwa 400 ms, und ein Nummernschalter mit Leerlauf
erhöht die Wählpause auf 600 ms. Die Wählpause wird verbraucht
für die Steuerung (z. B. vom Heben zum Drehen in GW bis etwa 100 ms)
und für die Freiwahl. Die Schrittschaltgeschwindigkeit kann bis zu
etwa 50 Kontakte/s betragen, so daß die üblichen 10teiligen Felder ın
250...300 ms abgesucht werden. Der Motorwähler von Siemens & Halske
làuft mit 180...200 Schritten/s, kann also in 250 ms 45 Kontakte ab-
suchen. Der Stangenwähler bestreicht 60 Kontakte/s, der Kulissen-
wähler 20 Kontakte/s. Man sieht, daß die Wählpause für viele Wähler
zu kurz ist. Man muß speichern und mit dem Senden der nächsten
Ziffer bis nach dem Ablauf der Wählpause warten. Der über die frei
gefundene Leitung erreichte Wähler schickt das »Wähl-Schaltkenn-
zeichen« zum Speicher zurück, um ihn zur nächsten Sendung anzu-
reizen.
Die Einstellzeiten der 10teiligen I. VW und der II. VW von Siemens
& Halske sind so kurz, daf) der Teilnehmer praktisch sofort nach dem
Abheben des Hörers beginnen kann zu wählen. Trotzdem geben die
Siemens & Halske-Systeme auch ein Wählzeichen, d.h. Erlaubnis
zum Wählbeginn, weil ein großer Teil aller Verbindungen von hand-
bedienten Nebenstellenanlagen kommt. Wenn die Nebenstelle der Be-
amtin den Auftrag »Amt« gegeben hat, verbraucht die Durchschaltung
bis zum I. GW eine unbestimmte Zeit. Die Rücksicht auf die Neben-
stellen war die Ursache der Einführung des Wählzeichens auch in den
»schnellen« Siemens & Halske-Systemen.
Die Sucherwahl ist im allgemeinen eine langsame Wahl. Obwohl
es sich dabei nur um wenige Sekunden handelt, hat man doch für Heb-
drehwähler als AS zeitsparende Anordnungen geschaffen (z. B. S. 69).
3. Nummern- und Freiwahl im gleichen Wihler.
Es handelt sich darum, ob das Frerwahlfeld kleiner, gleich groß
oder größer ist als das Suchfeld des Wählers in einer Bewegungsrichtung.
Drehgruppenwàáhler. In [18] sind zahlreiche Möglichkeiten ge-
schildert. Bild 118 zeigt die Anschaltung von zwei Richtungen mit der
Besonderheit, daß die Ausgänge der beiden Richtungen durch-
einander gemischt sind. Die Dekaden sind elektrisch, nicht mecha-
nisch geteilt und können beliebig geändert werden.
Der Wähler ist ein z. B. 15teiliger Drehwähler, zur Gruppe GI
führen 6, zur Gruppe G IT 7 Leitungen. Die Kontakte 1 und 2 an den
a- und b-Armen sind leer. N wünscht die Gruppe G II und schickt
2 Stromstöße. Bei der Belegung spricht A an und erregt V. Bei beiden
Stromstößen fällt A ab, D erregt über: +, a,, r,, D und U, v, — Nach