Zur Feststellung der Füllung in Diagrammen bei schleichendem
Kanalschluß und starker Drosselung des Eintrittsdampfes zieht man in
Fig. 39. den Punkten ^» und c (Fig. 39), von denen jener sicher
5 noch der Eintritts-, dieser der Expansionslinie angehort,
Tangenten an diese letzteren. Der Schnittpunkt 7 ist
A dann sowohl fiir den Füllungsweg S, als auch für den
ic Anfangsdruck 8 p,") der Expansion maßgebend.
Das Verhalten des Dampfes während der
Expansion und Kompression wird bei Sattdampfmaschinen nach dem
Verlauf und der Lage der zugehörigen Diagrammlinien in bezug auf die
gleichseitige Mariottesche Hyperbel (Isotherme) beurteilt. Durch das Ein-
zeichnen dieser Hyperbel in das Diagramm werden aber leicht die Ex-
pansions- und Kompressionslinien selbst undeutlich gemacht. Besser ist
es daher, die von Prof. Doerfel an-
gegebene Charakteristik einzutragen.
Ihre Konstruktion bildet die Umkehrung
des auf S. 10, I. Teil, angegebenen
ersten Konstruktionsverfahrens der Iso-
therme. Man zieht nach Fig. 40 durch
die Punkte 7, 77, IIT-... der Expan;
sionslinie e d horizontale Linien, welche
o x die Vertikale durch den Anfangspunkt c
M
|
S
1 s
— in46,46,6,:::: schneiden. Die Strahlen
Og, 06, Oc, ---- bestimmen dann aut
s __J den zugehórigen Vertikalen durch 4, 11,
III -... die Punkte «,, ws, 70, - --: der
Charakteristik. Sie ist eine gerade Linie, wenn die Expansionslinie mit der
Isotherme zusammenfällt (n — I), sie steigt fiir 2 < I und sinkt für » — L
mi Fig. 41. Bei dieser Konstruktion der
EN Charakteristik muB die GróBe des
HA schádlichen Raumes genau bekannt
M... sein, Es ist aber meistens recht um-
ständlich, oft sogar unmôglich, diese
GrôBe bei einer vorhandenen Ma-
schine zahlenmäßig genau festzu-
stellen. Deshalb wird das hiervon
unabhängige Verfahren“) zur Kon-
struktion der Charakteristik nach
Fig. 41 empfohlen. Dasselbe ist eine
Umkehrung der auf S. 10, I. Teil, ge-
SES. gebenen zweiten Konstruktion der
"| Isotherme. Man zieht vom Anfangs-
As punkt c der Expansionslinie ver-
-— *schiedene Strahlen c6, 66, CC, 3
!) In Fig. 39 muB es 5», statt p, heiBen. ?) Z. d. V. d. I. 1897, S 25.