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sind die Rohrleitungsverluste in Abzug zu bringen, zu welchem Zwecke
das in der Leitung niedergeschlagene Dampfwasser in Wasserabscheidern
aufgefangen, Kondensationstöpfen zugeleitet und später gewogen wird.
Dient eine Dampfpumpe, die vom Versuchskessel ihren Dampf erhält, als
Speisevorrichtung, so ist ihr Dampfverbrauch ebenfalls durch Nieder-
schlagen des Auspuffdampfes in einer gekühlten Rohrschlange festzustellen
und von dem gesamten Speisewasserverbrauch abzuziehen. Besser aber
ist es, die Dampfpumpe durch einen anderen Dampikessel zu betreiben
oder eine Transmissionspumpe zur Speisung des Versuchskessels zu be-
nützen. Die Verwendung eines Injektors ist, obgleich er die Wärme des
ihm zugeführten Dampfes dem kalten Speisewasser wieder mitteilt, bei
den Versuchen möglichst zu vermeiden, da das Schlabberwasser, das in
den Speisebehälter zurückgeleitet werden muß, oft dessen Inhalt bis zum
Versagen des Injektors erwärmt. Der gesamte Speisewasserverbrauch,
vermindert um die erwähnten Abzüge und dividiert durch das Produkt
aus der Dauer des Versuches in Stunden und der nach den Diagrammen
ermittelten mittleren Leistung in PS; 4, gibt schlieBlich den gesuchten
Dampfverbrauch D; Das in den Dampfmänteln durch Kondensation des
Heizdampfes gebildete Wasser wird ebenfalls bei genauen Versuchen be-
stimmt, darf aber, als zur Maschine gehörig, von dem Speisewasser-
verbrauch nicht abgezogen werden.
Bei der Durchführung der Versuche ist besonders darauf zu achten,
daß sich bei Beginn derselben die Maschine schon im Beharrungszustande
befindet, also schon einige Zeit unter den beim Versuch innezuhaltenden
Verhältnissen hinsichtlich Kesseldruck, Umdrehungszahl, Belastung usw.
gelaufen hat. Die Rohrleitung, von der natürlich alle nicht der Versuchs-
maschine dienenden Zweigleitungen, sowie die Ablaßleitung abzuflanschen
sind, muß vollständig dicht sein, Sicherheitsventile dürfen während der
Versuchszeit nicht abblasen, und jede andere Entziehung von Dampf aus
dem Kessel muß ausgeschlossen sein. Der Wasserstand ist im Kessel
in möglichst gleicher Höhe zu erhalten, Diagramme sind alle 10 bis
15 Minuten zu entnehmen. Auch sind in regelmäßigen Zwischenräumen
die Spannung und Temperatur des Dampfes unmittelbar vor der Maschine,
die Umdrehungszahl und das Vakuum im Kondensator festzustellen. Am
Ende der Versuche soll sich die Anlage in den gleichen Verhältnissen
wie zu Beginn derselben befinden.
Die Bestimmung des Dampfverbrauches durch Kondensatmessung
geschieht durch unmittelbare Wägung der Kondensationswassermenge,
welche die Luftpumpe der Oberflächenkondensation fördert. Dieser
Wassermenge ist das Niederschlagwasser aus den Dampïmänteln zu-
zuzdhlen. Obgleich diese Art der Messung nur kurze Zeit, etwa 10 bis
15 Minuten, in Anspruch nimmt, wird sie doch wenig benutzt, da sie
wegen der teilweisen Verdunstung des zu kondensierenden Dampfes und
aus anderen Gründen nicht so zuverlässig als die Speisewassermessung
ist. Immerhin bildet sie aber eine wertvolle Kontrolle für die letztere.