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S 5. Absolute Temperatur und spezifische Warme. Da ein Körper
bei 0? C noch nicht vollstándig kalt ist, so liegt kein Grund vor, in der
Wärmemechanik die Temperaturen vom Eispunkte aus zu messen. Viel
zweckmäbBiger ist es, sie auf einen Nullpunkt zu beziehen, für den sich
die Rechnungen móglichst einfach gestalten. Eine solche Vereinfachung
tritt ein, wenn man die Temperaturen von einem Nullpunkte aus rechnet,
der 273" C unter dem Eispunkte liegt. Für ihn wird nämlich nach dem
Gay-Lussacschen Gesetz (siehe S 7) das Volumen der vollkommenen Gase
Null, vorausgesetzt, daß dieses Gesetz für solch tiefe Temperaturen gültig
bleibt. In der Wärmemechanik wird deshalb allgemein der Nullpunkt
“273° U unter dem Eispunkte angenommen. Er heißt der absolute Null-
punkt, und die auf ihn bezogenen absoluten Temperaturen 7 stehen
zu den gewöhnlichen % in der Beziehung
T9014 .. oe
Unter der spezifischen Wärme eines Körpers versteht man die
Anzahl Wärmeeinheiten, die der Gewichtseinheit (Z kg) desselben zur
Temperaturerhóhung um 7° C zugeführt werden muß, oder besser den
Quotienten dQ
md
das ist das Verhältnis der bei einer unendlich kleinen Zustandsánderung
der Gewichtseinheit zugeführten Wärmemenge zur hervorgebrachten
Temperaturerhôhung. Bei den Gasen unterscheidet man eine spezifische
Wärme bei konstantem Volumen
qo.
WFT für 9 — konst (dv — 0)
und eine solche bei konstantem Druck
]
Cp = i 1o für. p. — konst (dp = 0).
Das Verhältnis beider ist im folgenden stets mit
bezeichnet. Für vollkommene Gase ist & innerhalb gewisser Grenzen
konstant, nämlich gleich 121.
Il. Die vollkommenen Gase.
S 6. Innere Energie und Arbeit der Gase. Vollkommene Gase sind
stark überhitzte Dämpfe, die sehr weit von ihrem Verflüssigungszustande
entfernt sind. Für solche Gase ist die Annahme berechtigt, daß ihre
Moleküle keine Anziehungskraft mehr aufeinander ausüben, und daß des-
halb die .Zu- oder Abnahme dK (siehe $ 3) der potentiellen Energie
während einer Zustandsänderung bei ihnen Null ist. Neben der Ver-