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übrigen Füllungen auf beiden Kolbenseiten verschieden aus, und zwar
für gewöhnlich um so stärker, je mehr sie sich den Grenzfüllungen nähern.
Durch ungleiche Steigung in den Gewinden kann diese Verschiedenheit
bis zu einem gewissen Grade beseitigt werden. Meistens ist es aber
auch bei gleicher Steigung möglich und in der Regel auch hinreichend,
nicht nur die normale, sondern auch die in ihrer Nähe liegenden Füllungen
für beide Kolbenseiten wenigstens annähernd gleich zu machen.
Zur Beurteilung eines solchen Füllungsausgleiches kann folgendes
Verfahren?) dienen. Man entnimmt den Relativschieberkreisen (Fig. 180,
S. 203) die zu den gleichen Kolbenwegen auf der Deckel- und Kurbel-
seite gehörigen Deckungen y, und y," y, und Yas Ya und vy,’ usw. und
trágt nach Fig. 182, S. 203, die einen als Abszissen, die anderen als
Ordinaten von einem Punkte. O aus nach links und oben bezw. rechts
und unten auf, je nachdem sie negative oder positive Deckungen sind.
Die Verbindung der Endpunkte von 9, y, y, usw. ergibt eine flache
Kurve AP. An sie legt man eine Gerade CD, welche von A B in der
Nähe der meist gebrauchten Füllung möglichst wenig abweicht. Die
horizontale Strecke w stellt dann die erforderliche Verschiebung der Ex-
pansionsplatten auf der Deckelseite dar, wenn die Füllung von der größten
bis zur kleinsten verändert werden soll, die vertikale Strecke w/ die ent-
sprechende Verschiebung auf der Kurbelseite. Für « — w' kann das Links-
und Rechtsgewinde der Expansionsschieberstange gleiche Steigung be-
kommen, fiir 4 verschieden von w' dagegen mub die Steigung beider
sich wie « zu w'/ verhalten. Für die größte bezw. kleinste Füllung auf
der Kurbelseite sind nun nicht mehr die Deckungen y,/ und y, sondern
diejenigen Z C und FD maßgebend.
$ 82. Die Meyersche Steuerung mit geteilten Durchlafkanálen. Die
Teilung der DurchlaBkanàále an der oberen Seite des Grundschiebers nach
Fig. 176 und 178 steigert bei gleicher Relativexzentrizitit die Geschwindig-
keit beim KanalschluB. Für die gleiche SchluBgeschwindigkeit aber ge-
stattet sie kleinere Relativexzentrizitáten, welche wiederum die Reibungs-
arbeit der Schieber und deren Gesamtverstellung wu verringern. Bei
Zweiteilung des Kanales (Fig. 176) erhält jeder Zweig bei unveránderter
Kanalbreite » — ^, — h, oben eine Weite a, — '/, &,, bei Dreiteilung
(Fig. 178) eine solche a, = */, a,. Die Plattenlàánge p bestimmt sich ferner
aus Gl 48 mit a, anstatt «,, und mit Hilie des Abstandes y, für die gróDte
Füllung kónnen die Kanten 7, ^ und 9 bei der relativen Mittellape der
Schieber aufgezeichnet werden. Es bleibt dann nur noch die Lage der
Kanten 3 und 7 bezw. die von ihr abhängige Schlitzweite w, w,, w, un-
bestimmt. Für sie ist die folgende Bedingung maßgebend.
Der Zweig JI des zweimal geteilten DurchlaBkanales in Fig. 176
muß offenbar spätestens dann geöffnet werden, das heißt die Kante 3
des relativ von rechts nach links gehenden Expansionsschiebers spätestens
! Hütte, 19. Aufl, S. 1017.