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oder sie erhalten nach Sulzer gleiche Neigung (Fig. 201 und 202). Die
erste Anordnung wird mit Rücksicht auf die Erhaltung des dichten
Schlusses in. den Sitzilàáchen bei verschieden starker Ausdehnung von
Ventil und Sitz gewählt; denn bei der Ausdehnung eines Kegels bleibt
dessen Spitzenwinkel unverändert. Bei gemeinsamer Spitze der Kegel-
flachen, auf denen die Sitziláchen liegen, verschieben sich also die letzteren
wohl auf ihren Kegeln, heben sich aber nicht von denselben ab. Die
gemeinsame Kegelspitze liegt meistens zwischen den beiden Sitzfilàchen
oder in der inneren derselben (Fig. 199 und 200). In jenem Falle haben
die beiden Fláchen entgegengesetzten Neigungssinn, in diesem wird die
innere Sitzfläche horizontal. Bei der zweiten Anordnung mit gleich ge-
neigten Sitzilachen (Fig. 201 und 202) soll ein Undichtwerden derselben
infolge der verschiedenen Ausdehnung von Sitz und Ventil nach Sulzer
nicht zu befiirchten sein. Manche Fabriken geben deshalb dieser Anord-
nung mit Rücksicht darauf den Vorzug, daß die Ventile sich bei ihr
mit gleicher Stärke in den beiden Sitzflächen aufsetzen, was ebenfalls für
die. Erhaltung des dichten. Schlusses wesentlich ist.
| Zur Führung des Ventiles dient auBer der Stopibuchse jetzt meistens
die Ventilnabe, die sich auf oder in einem zylindrischen Ansatz des unteren
Sitztellers führt; beim EinlaBventil tritt oft auch noch die Ventilspindel in
eine Hóhlung dieses Ansatzes (Fig. 199). Durch die Óffnungen x gelangt
der Dampf in die Hohlräume und entlastet diese. Zur Verbindung von
Ventilnabe und -rohr dienen radial oder tangential angeordnete Rippen.
Um die nachteiligen Massenwirkungen beim Aufsetzen und plötz-
lichen Anheben des Ventiles tunlichst zu beschränken, sind dessen Wand-
dicken so gering als möglich zu nehmen. Das Gleiche gilt von der Stärke
aller mit dem Ventil verbundenen und bewegten Teile.
Die gebräuchliche Form der Ventilsitze ist ebenfalls aus den
Fig. 199 bis 202 ersichtlich. Bei dem Auslaß füllt der Ventilsitz den
Ventilkasten zur Beschränkung des schädlichen Raumes so weit als mög-
lich aus. Die Ventilsitze sind kräftig auszubilden, um einem Verdrücken
und Verziehen ihrer Sitzflächen vorzubeugen. Die Ringe der Sitze werden
in die Ventilkästen eingeschliffen. Ihre Dichtungsfläche ist entweder lang
und konisch (Fig. 199 und 200) oder kurz und eben (Fig. 201 und 202).
Die letztere Anordnung verbindet den Vorteil des leichteren Ein- und
Ausbaues der Sitze mit dem der einfacheren Herstellung. Auch ist bei
ihr ein Verdriicken der Sitze eher ausgeschlossen. Bei ebener Dichtungs-
fläche wird der obere Ring mitunter durch einen Asbestring stoptbuchsen-
artig abgedichtet. Seitliche Spielräume bei beiden Ringen sollen die
Übertragung der unvermeidlichen Formänderungen des Zylinders auf die
Ventilsitze verhüten. Der untere Ring erhält beim Einlaß häufig oben
einen Wulst y (Fig. 199), und die oberen Eintrittsöffnungen im Ventilsitz
werden so hoch gelegt, daß der Eintrittsdampf das gehobene Ventil nicht
mehr von der Seite treffen und kippen kann, sondern zur Hauptsache
vertikal in dieses tritt. Die Stege zur Verbindung der Sitzringe unter-