Full text: Die Wärmemechanik und die Kolbendampfmaschinen (Band 1)

    
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
     
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Fig. 221 zeigt zunächst den Schwingedaumen einer Auslaßsteuerung. 
Er wirkt auf die Rolle eines doppelarmigen Ventilhebels. Die ausgezogene 
Lage mit dem Angriffspunkt in y, nimmt der Daumen bei Beginn des Vor- 
eintrittes und der Kompression ein. Die zugehórigen Lagen der Exzenter- 
kurbel, deren Kreise für die Deckel- und Kurbelseite angegeben und dem 
Daumen nahe gerückt wurden, sind O Va (Va) und OCo(Co). In OK 
stehen die beiden Exzenterkurbeln bei der Deckel-, in O K^ bei der Kurbel- 
todlage des Kolbens. Sollen also Voraustritt und Kompression aut beiden 
Kolbenseiten gleich werden, so dürfen die beiden Exzenterkurbeln nicht 
genau diametral einander gegenüber liegen. Schwingt der Daumen aus 
der ausgezogenen Lage nach links, so hebt er das Ventil, und zwar um 
den erforderlichen Ventilhub %, wenn die Rolle auf dem äußeren Kreise 
des Daumens angelangt ist und 7, — 7, diesem Hube unter Berücksichtigung 
des Hebelübersetzungsverháltnisses entspricht. Auf dem Rückwege schlieBt 
sich das Ventil. Die Berührung zwischen Rolle und Daumen wird während 
der Ventilbewegung durch die Ventilfeder aufrecht erhalten. Schwingt 
der Daumen dagegen aus der angegebenen Lage nach rechts, so verbleibt 
das Ventil in der Schlußlage, und die äußere Steuerung läuft leer. 
Zur Bestimmung der erforderlichen Exzentrizität 7 wählt man am 
besten zunächst die Verhältnisse des Ventilhebels und des Daumens. Die 
nach Eintragung der Übergangskurve (siehe später) ebenfalls gewählten 
Todlagen g und g‘ des Zapfens, an dem die Exzenterstange angreift (die 
zugehörigen Lagen des Daumens sind gestrichelt bezw. strichpunktiert), 
ergeben dann 7, sobald man von diesen Punkten mit der Länge g, Co = 
g,V« jener Stange auf deren mittleren Lage 7 einschlágt. 
Hinsichtlich der Formgebung der Schwingedaumen ist zu beachten, 
daB die Bahnen vom Radius 7, und 7, nicht durch die strichpunktiert 
eingetragenen konzentrischen Kreise um den Mittelpunkt des Daumen- 
drehzapiens; sondern durch solche um den seitwárts von diesem liegenden 
Punkt f zu begrenzen sind. Die innere Bahn fállt dann etwas gegen thre 
strichpunktierte ab, die áufere steigt etwas gegen die ihrige an. Jenes 
ist nötig, damit die Rolle beim Leergang der äußeren Steuerung nicht 
auf dem Daumen gleitet und, das Ventil sicher aufsitzen kann, dieses 
geschieht, damit die Rolle bei der hóchsten Ventillage nicht vollständig 
zur Ruhe kommt. 
Die Übergangskurve zwischen der äußeren und inneren Kreisbahn 
ist wie bei den unrunden Scheiben auszubilden, also mit einem Neigungs- 
winkel « — 20 bis 320 (40°) und geradlinig oder nach zwei Kreisbogen 
gekrümmt mit allmáhlichem Übergang in die Grenzbahnen. Unter Hinweis 
auf die Angaben auf S. 244 ist dabei zu berücksichtigen, daB die Be- 
schleunigungskrálte der Steuerung im Verein mit den sonstigen Kräften 
an derselben kein Abspringen der Rolle von dem Daumen bewirken 
dürfen, was namentlich bei größeren Umdrehungszahlen zu befürchten 
ist. Eine Prüfung der Verhältnisse hat mit Hilfe der Beschleunigungs- 
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