Lagen von Exzenter- und Scheibenmitte durch gerade Linien verbindet
und auf deren Verlängerung den Abstand bc abträgt. Setzt man dann
in den Punkt % (Fig. 230) ein, wo sich das obere Ende der Stange S
bei der Hauptkurbellage O Ve befindet, und zieht durch c einen Kreis y,
so schneidet dieser die jeweilige Kurve dieses Punktes ein zweites Mal
an der Stelle, wo die Ventileróffnung und die Füllung aufhóren. Bei der
ausgezogenen c-Kurve fällt der Schnittpunkt mit 0 zusammen, tritt also
0-Füllung ein, bei der gestrichelten c-Kurve dagegen kommt der Schnitt-
punkt zwischen 1‘ und 2‘ zu liegen, und der zugehörige Punkt des Haupt-
kurbelkreises entspricht einer Füllung von 53 vH.
Eine Rückwirkung der Steuerung auf den Regulator ist beim An-
heben der Ventile ausgeschlossen, da der Voreintritt für alle Füllungen
bei derselben Hauptkurbellage beginnt und ein Ausschlagen des Regu-
lators bei dieser Lage keine Verschiebung des Gleitstückes (dessen Mitte
dann mit der Scheibenmitte zusammeníállt), sowie der übrigen Steuerungs-
teile hervorrufen kann. Dagegen übt bei den anderen Hauptkurbellagen
während der Ventileróffinung die Spannung der Ventilieder ein rück-
wirkendes Drehmoment auf die Regulierwelle aus. Da diesem aber das
Reibungsmoment der Scheibe P entgegenwirkt, so fällt die Rückwirkung
auch für diese Kraft, namentlich bei dem großen Radius der Scheibe,
verschwindend klein aus.
Das Verhältnis der Ventilhübe bei der größten und normalen Füllung
übersteigt meistens den Wert 3; die Steuerung gibt also bei den größeren
Füllungen unnötig große Ventilhübe. Dagegen ist ihr eine große Ein-
fachheit vorteilhaft. Die Zahl der Gelenke beträgt bei Anordnung eines
Wälzhebels nur 4.
Der Auslaß wird von einem besonderen Exzenter gesteuert, wenn
später Änderungen im Dampfaustritt eintreten können. Sonst schließt
die Stange des Auslaßventiles an den Bügel des Einlaßventiles an. Die
Verschiebung des Auslasses, welche damit bei den verschiedenen Füllungen
verknüpit ist, fällt nur gering aus.
Ein Ausgleich der Füllungen auf beiden Kolbenseiten kann bei der
Radovanovic-Steuerung durch verschiedene Einstellung der Exzenter und
Gleitstücke auf beiden Seiten erreicht werden, falls nicht wie bei allen
anderen Steuerungen die Füllungen in der Nähe der normalen durch
Verlängern der Stange S auf der Deckelseite ausgeglichen werden. Ab-
solute Nulltüllung läßt sich durch die Steuerung ermöglichen.
Ein Druckwechsel findet in der Stange S nicht statt, da dieselbe
auch während der Ventileröffnung auf Druck beansprucht wird. Die
Rolle » (Fig. 230) des treibenden Gegenhebels soll ein Gleiten desselben
am Ende der Walzbahn verhiiten.
§ 108. Die zwangliufige Collmann-Steuerung. Die dritte Gruppe der
zwangldufigen Ventilsteuerungen mit verstellbaren iibertragenden Trieb-
werksteilen benutzt zwei Exzenterbewegungen. Zu dieser Gruppe gehort
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