Full text: Die Wärmemechanik und die Kolbendampfmaschinen (Band 1)

   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
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An stehenden Maschinen, bei denen wie in Fig. 239 (Lentz-Steuerung) 
der Einlaß beider Kolbenseiten von demselben Exzenter gesteuert wird, 
kann ein Füllungsausgleich nur bei einer Füllung erreicht werden. Die 
übrigen Füllungen fallen dann auf beiden. Seiten mehr oder weniger ver- 
schieden aus. Der Ausgleich der einen Füllung ist hier nach Fig. 238 
durch verschiedene Lage der Bogen e—e und e‘—e‘ zu bewirken, die mit 
der Länge der Exzenterstange um die Lagen des oberen Drehpunktes 
dieser Stange bei Beginn des Voreintrittes zu schlagen sind. In Fig. 239 
liegt e^—e' (Kurbelseite) der Wellenmitte näher. Der Winkel Ve O, Er 
muß gleich demjenigen Ve'O,'Er' iür die ausgeglichene Füllung sein. 
c. Ausklinkende Einlafiventilsteuerungen mit veránderlicher 
Füllung. 
S 111. Einteilung, Anwendung, Vor- und Nachteile. Im Gegensatz 
zu den zwangldufigen Ventilsteuerungen bewegen sich die Ventile der 
ausklinkenden, sobald das Ventilgestánge von der áuBeren Steuerung 
gelóst wird, unabhángig von der Geschwindigkeit der letzteren; sie fallen 
unter dem EinfluB ihres Eigengewichtes und der Ventilfedern frei auf 
ihren Sitz zurück, wobei die Aufsatzgeschwindigkeit durch Puffer geregelt 
wird. Die ausklinkenden Steuerungen lassen sich, je nachdem die Klinke, 
welche das Ventilgestánge kurz vor Beginn des Voreintrittes erfaBt und 
im Augenblicke der Ausklinkung wieder frei gibt, unterscheiden in: 
1. Steuerungen mit frei fallender Klinke, bei denen diese keine 
eigene Bewegung besitzt, und 
2. solche mit zwangláufig bewegter Klinke, bei denen diese 
eine eigene, zwangláufige Bewegung vollführt. 
Die ausklinkenden Steuerungen mit veränderlicher Füllung werden 
ebenso wie die entsprechenden zwangláufigen für den DampleinlaB aller 
Einzylinder- und der Mehrzylindermaschinen an der Hochdruckseite ver- 
wendet. Hinsichtlich der Hóhe der Umdrehungszahl, die für gewöhnlich 
150 in der Minute nicht übersteigt, stehen sie, wie schon auf S. 256 be- 
merkt, den zwanglàáufigen kaum nach. Auch haben sie in den letzten 
Jahren mindestens eine ebenso große Verwendung als diese gefunden. 
Die Vorteile der ausklinkenden Steuerungen bestehen in dem schnellen 
Schluß der freifallenden Ventile, wodurch die bei den meisten zwang- 
läufigen Steuerungen auftretende Drosselung des Dampfes während dieser 
Zeit vermieden wird, ferner in der leichten Einwirkung des Regulators, 
der während der Füllungsänderung an den zu verstellenden Teilen 
des Ausklinkmechanismus einen verhältnismäßig geringen Widerstand 
findet, und endlich in der Vermeidung übermäßig hoher Ventilhübe 
bei den größeren Füllungen; der Ventilhub bleibt meist unter dem 
zweifachen Werte des normalen. Nachteilig ist den ausklinkenden 
Ventilsteuerungen hauptsächlich die Beigabe der empfindlichen Puffer 
und Katarakte, die einer sorgfältigen Wartung und Einstellung bedürfen 
  
   
   
    
    
   
   
  
  
    
  
  
  
  
  
	        
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