Full text: Die Wärmemechanik und die Kolbendampfmaschinen (Band 1)

änderlicher 
275 
und bei einem Mangel an beiden leicht zu einem harten Aufsetzen 
(Schlagen) der Ventile führen, sowie das nicht einwandfreie Arbeiten 
der Steuerungen bei den ‚kleineren Füllungen und beim Leerlauf, wo die 
Klinken zu wenig eingreifen und deshalb die Regulierung zu wünschen 
übrig läbt. Zur Milderung des letzten Nachteiles, der im Gegensatze zu 
den zwangläufigen Steuerungen (siehe S. 256) namentlich beim Parallel- 
schalten von Dynamomaschinen empfunden wird, verwendet man jetzt 
häufig Ventile mit Überdeckung (siehe S. 224) an den ausklinkenden 
Steuerungen. Die auslösenden Teile (Klinken, Mitnehmer) arbeiten dann 
auch bei den kleineren Füllungen und beim Leerlauf nicht immer an 
den Kanten. 
Zu beachten ist, daß der Ventil- und Füllungsschluß bei den vor- 
liegenden Steuerungen nicht mit der Ausklinkung zusammenfällt, sondern 
später als diese erfolgt. Die Verspätung ist nicht immer gleich und 
hängt von den Reibungswiderständen des Ventilgestänges, dem Betriebs- 
zustande der Maschine, der Einstellung der Puffer und anderen Umständen 
ab. Ungefähre Werte für die während des Ventilschlusses durchlaufenen 
Kolbenwege befinden sich auf S. 237. 
S 112. Die ausklinkende Collmann-Steuerung. Die bekannteste unter 
den ausklinkenden Steuerungen mit irei fallender Klinke ist die des 
Ingenieurs Collmann in Wien, die zum Unterschiede von der in S 108 
behandelten álteren zwangláufigen Steuerung desselben als neue Coll- 
mann-Steuerung bezeichnet wird. Die Exzenterstange Se trägt bei ihr 
nach Fig. 1 und 2, Taf. 12, am oberen Ende c, das mit Hilfe des Armes C 
um den Drehpunkt b des Ventilhebels schwingt, die als aktiven Mit- 
nehmer bezeichnete Klinke X, Bei der höchsten Lage von € schiebt sich 
die Klinke über den als passiven Mitnehmer dienenden Arm B des 
Ventilhebels und nimmt denselben beim Niedergange von c mit nach 
untëf, Dadurch wird das Einlaßventil gehoben. Sobald aber der untere 
Teil der Klinke gegen den vom Regulator eingestellten Auslöser 4 auf 
der Regulierwelle w, stößt, schiebt sich der aktive Mitnehmer von dem 
passiven ab, und) es erfolgt die Ausklinkung. Das Ventil fällt dann, ge- 
trieben von d&r Ventilfeder und dem Eigengewicht, herunter, wobei der 
später beschriebene Ölpuffer ein sanftes Aufsetzen bewirkt. 
Die Steuerwelle ist in Fig. 1, Taf. 12, zugleich die Regulatorwelle, 
und der horizontal angeordnete Regulator wirkt durch eine Muffe X, den 
Ring E und die Stange T auf den Hebel Z der Regulierwelle w, ein. Je 
nach der Einstellung dieser Welle und des Auslósers 4 erfolgen dann die 
Ausklinkung und der VentilschluB früher oder spáter. Die Stange T ist 
unter 45 bis 60? gegen die Steuerwelle geneigt und durch ein Hooksches 
Gelenk mit dem Hebel Z verbunden. 
Für das Einschnappen des aktiven Mitnehmers .& sorgt die Feder f, 
(Fig. 2), während diejenige /, ein zu weites und zu geràáuschvolles Ein- 
schnappen verhütet. Die beiden Mitnehmer schleifen beim Einschnappen nur 
2mm aufeinander. Zinkpláttcheneinlagen» dienenzurNachregulierung von A. 
35* 
  
  
    
  
   
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.