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und bei einem Mangel an beiden leicht zu einem harten Aufsetzen
(Schlagen) der Ventile führen, sowie das nicht einwandfreie Arbeiten
der Steuerungen bei den ‚kleineren Füllungen und beim Leerlauf, wo die
Klinken zu wenig eingreifen und deshalb die Regulierung zu wünschen
übrig läbt. Zur Milderung des letzten Nachteiles, der im Gegensatze zu
den zwangläufigen Steuerungen (siehe S. 256) namentlich beim Parallel-
schalten von Dynamomaschinen empfunden wird, verwendet man jetzt
häufig Ventile mit Überdeckung (siehe S. 224) an den ausklinkenden
Steuerungen. Die auslösenden Teile (Klinken, Mitnehmer) arbeiten dann
auch bei den kleineren Füllungen und beim Leerlauf nicht immer an
den Kanten.
Zu beachten ist, daß der Ventil- und Füllungsschluß bei den vor-
liegenden Steuerungen nicht mit der Ausklinkung zusammenfällt, sondern
später als diese erfolgt. Die Verspätung ist nicht immer gleich und
hängt von den Reibungswiderständen des Ventilgestänges, dem Betriebs-
zustande der Maschine, der Einstellung der Puffer und anderen Umständen
ab. Ungefähre Werte für die während des Ventilschlusses durchlaufenen
Kolbenwege befinden sich auf S. 237.
S 112. Die ausklinkende Collmann-Steuerung. Die bekannteste unter
den ausklinkenden Steuerungen mit irei fallender Klinke ist die des
Ingenieurs Collmann in Wien, die zum Unterschiede von der in S 108
behandelten álteren zwangláufigen Steuerung desselben als neue Coll-
mann-Steuerung bezeichnet wird. Die Exzenterstange Se trägt bei ihr
nach Fig. 1 und 2, Taf. 12, am oberen Ende c, das mit Hilfe des Armes C
um den Drehpunkt b des Ventilhebels schwingt, die als aktiven Mit-
nehmer bezeichnete Klinke X, Bei der höchsten Lage von € schiebt sich
die Klinke über den als passiven Mitnehmer dienenden Arm B des
Ventilhebels und nimmt denselben beim Niedergange von c mit nach
untëf, Dadurch wird das Einlaßventil gehoben. Sobald aber der untere
Teil der Klinke gegen den vom Regulator eingestellten Auslöser 4 auf
der Regulierwelle w, stößt, schiebt sich der aktive Mitnehmer von dem
passiven ab, und) es erfolgt die Ausklinkung. Das Ventil fällt dann, ge-
trieben von d&r Ventilfeder und dem Eigengewicht, herunter, wobei der
später beschriebene Ölpuffer ein sanftes Aufsetzen bewirkt.
Die Steuerwelle ist in Fig. 1, Taf. 12, zugleich die Regulatorwelle,
und der horizontal angeordnete Regulator wirkt durch eine Muffe X, den
Ring E und die Stange T auf den Hebel Z der Regulierwelle w, ein. Je
nach der Einstellung dieser Welle und des Auslósers 4 erfolgen dann die
Ausklinkung und der VentilschluB früher oder spáter. Die Stange T ist
unter 45 bis 60? gegen die Steuerwelle geneigt und durch ein Hooksches
Gelenk mit dem Hebel Z verbunden.
Für das Einschnappen des aktiven Mitnehmers .& sorgt die Feder f,
(Fig. 2), während diejenige /, ein zu weites und zu geràáuschvolles Ein-
schnappen verhütet. Die beiden Mitnehmer schleifen beim Einschnappen nur
2mm aufeinander. Zinkpláttcheneinlagen» dienenzurNachregulierung von A.
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