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bei geöffnetem Schieber der erforderliche Durchgangsquerschnitt im Ge-
häuse frei bleibt. Für die Breite des steuernden Flansches ist der Um-
stand maßgebend, daß die geschlossenen Schieber in ihrer äußersten
Lage an der nicht steuernden Seite den Kanal noch mit z — 10 bis 15 mm
überdecken, also z. B. für den AuslaBschieber in Fig. 255, S. 294 (siehe
Endlage ¢) | =x + a, - 2 -- «» ist. An den Enden erhalten die Dreh-
schieber vorteilhaft wie in Fig. 249 und 250 zylindrische Führungsscheiben
von genügender Breite. Die Verbindung der Schieber mit ihrer Spindel
erfolgt stets durch ein Blatt, so daß sich jene unabhängig von dieser
gegen die Sitzfläche legen können. Bei durchgehender Spindel ist die
Höhe des Blattes, das sehr sauber eingepaßt werden muß, so groß als
möglich zu nehmen, bei nicht durchgehender ist die Höhe nahezu gleich
dem Schieberdurchmesser. Im letzteren Falle muß die Spindel auch ge-
nügend tief in die Schieber eingreifen. Die Abdichtung der Spindel bei
ihrem Durchtritt durch den vorderen Gehäusedeckel erfolgt jetzt allge-
mein ohne Stopibuchse vermittels eines auf der Spindel befindlichen
Bundes oder Ansatzes 5. Derselbe wird der Buchse des Deckels auf-
geschliffen und durch den Dampfdruck und eine kleine Spiralfeder ange-
drückt. Sorgfältige Schmierung der Schieber, die beim Einlaß von der
Mitte, beim AuslaD vom Ende der Spindel.aus erfolgt, ist unbedingt
erforderlich.
S 117. Bewegungsverhültnisse, Diagramm und Entwurf der Dreh-
schiebersteuerungen. Bei unmittelbarem Angriff der Exzenterstange an
dem Schieberhebel schwingt dieser annähernd")
Fig. 254
gleichmäBig zu seiner Mittellage während einer v.
Umdrehung des Exzenters. Der Drehschieber LEA 7
bewegt sich dann auf seiner runden Bahn genau ER IX
so wie ein Flachschieber auf seiner ebenen. Das y TH MN Va
Müller-Reuleauxsche Schieberdiagramm kann / pu N JL
deshalb zur Verfolgung dieser Bewegung dienen, ^| p cO EA
sobald man nach Seemann® die Schieber- /^f LON A
ausweichungen (Fig. 254) auf einem Bogen Z £^ / NJ | > \/
miBt, welcher der Bahn des Drehschiebers an | ^ @ cir f
seinem runden Schieberspiegel entspricht, dessen E s iY
Sehne E E' also gleich dem Ausschlage des
Schiebers an seinem Umfíange und dessen Radius ?»» E — m E' gleich dem
halben Schieberdurchmesser 4, ist. Die Sehne X’ schließt dann nicht
nur mit der Vertikalen Y— Y den Voreilwinkel à des Exzenters ein,
sondern die durch den Endpunkt der áuBeren und inneren Überdeckung e
bezw. ? (als Bogen gemessen) senkrecht zu E E' gezogenen Geraden be-
stimmen auf dem Kurbelkreise auch die Hauptkurbellagen O Ve, O Ex
bezw. O Va, O Co, wenn K, K' die Todlagen dieser Kurbel sind.
') Genau ist dies nur dann der Fall, wenn die Verbindungslinie der Endpunkte
des Hebelausschlages durch die Mitte der Kurbelwelle geht.
?) Z. d. V. d. I. 1898, S. 669.