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sie unmittelbar auf der Steuer- oder Kurbelwelle sitzen, auch als Achsen-
regler bezeichnet.
3. Gewichts- und Federregler. Bei jenen wird der Zentrifugal-
kraft der Pendel und Schwungkörper durch Gewichte, bei diesen durch
Federn das Gleichgewicht gehalten. Pendelregler werden als Gewichts-
und Federregler, Flachregler nur als Federregler ausgeführt.
4. Fliehkraft- und Beharrungsregler. Die Kraft, welche bei einer
Geschwindigkeitsänderung der Maschine das Stellzeug verstellt, wird bei
den letzteren zur Hauptsache durch die Trägheit sich drehender Massen
ausgeübt.
5. Unmittelbar (direkt) und mittelbar (indirekt) wirkende Regler.
Die einen stehen in ständiger Verbindung mit dem Stellzeuge, die anderen
kuppeln dasselbe nur in den Hubgrenzen und schalten dabei eine be-
sondere Hilfskraft zur Verstellung der Steuerung ein. Die zu den Trans-
missions-Kolbendampfmaschinen benützten Regulatoren sind fast stets
unmittelbar wirkende.
S 120. Allgemeine Gleichgewichtsbedingung, Ungleichformigkeits-
und Unempfindlichkeitsgrad der Regulatoren. Zur Bestimmung der Ge-
schwindigkeit, bei der ein Regulator sich im Gleichgewicht befindet, das
heißt dessen Pendel relativ zur Achse in Ruhe verbleiben, hat man sich
die Maschine im Beharrungszustande, also bei unveránderter Umdrehungs-
zahl zu denken. Das Stellzeug belastet dann die Muife nicht, voraus-
gesetzt, daB die Steuerung keine Rückwirkung aui den Regulator ausübt,
und dieser schwingt frei, das heißt so, als ob er von seiner Muffe los-
gekuppelt wäre.")
Die Pendel eines solchen frei schwingenden Regulators befinden
sich im Gleichgewicht, wenn die Summe der virtuellen Momente aller
angreifenden Kräite Null ist, oder wenn für die statischen Momente dieser
Kräfte dieselbe Bedingung in bezug auf den augenblicklichen Bewegungs-
pol ihrer Angrifispunkte erfüllt ist.
Die Geschwindigkeit und Umdrehungszahl des frei schwingenden
Regulators ändern sich mit der Höhenlage der Muffe. Die auftretenden
Schwankungen werden durch den theoretischen Ungleichförmig-
keitsgrad ó, ausgedrückt. Sind
n, und *, die Umdrehungszahlen des frei schwingenden Regulators
bei den Grenzlagen der Muffe, und bezeichnet
n dessen mittlere Umdrehungszahl,
SO ist
N, — N,
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n
Der theoretische Ungleichiormigkeitsgrad gibt also das Verhältnis der
größten Geschwindigkeitsschwankung zur mittleren Geschwindigkeit des
') Der Einfachheit halber ist im folgenden immer nur auf die Muffenregler
bezug genommen; die Angaben gelten aber auch für Exzenterregler.