66
bezeichnet man deshalb den gesamten oder wirklichen Ungleich-
formigkeitsgrad eines Regulators.
S 121. Energie, Stellkraft und Arbeitsvermógen der Regulatoren.
Hebt man die Muffe eines ruhenden Regulators, so übt sie bei jeder
Stellung einen nach unten gerichteten Druck auf ihre Unterlage aus; der
Druck heiBt die Energie oder statische Hülsenkrait Z des Regulators.
Eine ebenso große, aber nach oben gerichtete Kraft wie dieser Druck
muB durch die Zentrifugalkrait C des frei schwingenden Regulators aui
die Muffe ausgeübt werden, damit diese in ihrer gehobenen Lage ver-
bleibt. Andert sich der Belastungszustand der Maschine, so tritt zu den
beiden Kráften noch der Muifenwiderstand W. Er ist nach unten gerichtet,
wenn die Umdrehungszahl zunimmt, dagegen nach oben, wenn sie ab-
nimmt. Der frei schwingende Regulator wird deshalb seine Gleich-
gewichtslage erst dann verlassen und das Stellzeug nach der einen oder
anderen Richtung in Bewegung setzen, wenn die vorerwáhnte, nach oben
gerichtete Kraft an der Muffe um die zur Überwindung des Widerstandes
erforderliche Stellkraft X= W zu- bezw. abgenommen hat. Hat sich
wührend dieser Zeit die Zentrifugalkraît C um AC geàndert, so mub sich,
da C eine Muffenkraft von der GróBe Z, AC eine solche von der Größe
K erzeugt, verhalten:
(1 740— E-:X
oder
124 5 E,
und mit bezug auf Gl. 64
Kee 8, oo . aes, « DE
sein. Die Stellkraft K eines Regulators, die man wieder in eine auf das
Stellzeug entfallende niitzliche Stellkraft und einen zur Uberwindung
der Eigenreibung dienenden Teil unterscheiden kann, ist also gleich dem
¢fachen Werte seiner Energie. Je größer s sein kann, das heiBt, je mehr
sich die Umdrehungszahl àndern darf, bevor eine Verschiebung der Mullfe
und des Stellzeuges eintritt, desto größer fällt bei derselben Energie die
Stellkraft aus und umgekehrt. Andrerseits wird ¢ um so kleiner, der
Regulator also um so empfindlicher, je größer bei derselben Stellkrait
und Eigenreibung seine Energie ist. Besitzt z. B. ein Regulator eine
Energie X =— 120 kg, so wird er bei einem Unempfindlichkeitsgrad «= 0,04 |
eine Stellkraft
K — 0,04 - 120 — 4,8 kg,
für e— 0,05 dagegen eine solche
K' = 0,05 - 120 — 6 kg