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der Pendel unterstützt, bei schwachen und allmählichen aber nicht zur
Wirkung kommt. Deshalb findet auch bei Maschinen mit solchen Reglern,
wenn sie vorsichtig angelassen werden, leicht eine beträchtliche Über-
schreitung der Umdrehungszahl statt; denn der beim Anlassen auf größte
Füllung stehende Regler rückt dann nicht aus seiner Anfangslage, sondern
wird in ihr von der Maschine mitgeschleppt. Endlich wird durch die
vergrößerten Massen der Beharrungsregler oft bei starken Belastungs-
änderungen und kleinen Füllungen ein Überregulieren veranlaßt. Zur
Verhinderung desselben müssen Flüssigkeitswiderstände (Ölbremsen) an-
geordnet werden, die aber die Empfindlichkeit des Reglers verringern.
Die Praxis neigt jetzt mehr der Ansicht zu, daß stark bemessene
Federregler mit geringer Empfindlichkeit und ohne Beharrungsmasse
schwachen Reglern mit großer Empfindlichkeit und schwerer Beharrungs-
masse vorzuziehen sind. Nur an Reglern, die bei großer Empfindlichkeit
(s — ös, siehe S. 303) während jeder Umdrehung zucken, kann die Be-
harrungsmasse bei günstig liegenden Verhältnissen zu einer wesentlichen
Verbesserung der Regulierung führen; denn dann unterstützt die Träg-
heitswirkung der Beharrungsmasse die Stellkraft, welche der Regulator
beim jedesmaligen Zucken áufert, und bringt diesen, ohne daB ein Über-
regulieren eintritt, schneller in die neue Gleichgewichtslage.