VII. Die Kondensation.
S 141. Der Nutzen der Kondensation.) Um die im Abdampf der Aus-
puffmaschinen enthaltene Wärme zur Arbeitsleistung nutzbar zu machen,
leitet man bei den Kondensationsmaschinen diesen Dampf nicht ins Freie,
sondern in den Kondensator. Hier wird er durch Abkühlung zu Wasser
verdichtet und unter gleichzeitiger Absaugung der eingetretenen Luft ein
teilweises Vakuum erzeugt. Bei richtiger Fortleitung desselben nach dem
Zylinder hin entsteht dann vor dem Kolben eine hindernde Pressung, die
kleiner als die Austrittsspannung von mehr als 7 kg/qgem bei Auspuff-
maschinen ist. Durch die Kondensation wird also gegenüber dem Aus-
puff der treibende Überdruck des Kolbens vergrößert, das nutzbare
Temperaturgefälle 7, — T, im KreisprozeB der Maschine nach unten hin
erweitert und infolgedessen der Dampiverbrauch für 7 PS verringert. So
verbrauchen Einzylindermaschinen z. B. nach S. 32 bei Auspuff De — 8/ne
bis 16/ne kg Sattdampf für 1 PSe _ st, bei Kondensation aber nur (De) = 6,5/ne
bis 11/5. kg.
Die Ersparnis De — (De) im gesamten Dampfverbrauch für 7 PSe — st
wird man bei Neuanlagen mit Hilfe von Erfahrungswerten zu bestimmen
haben. Bei nachträglicher Anbringung der Kondensation an eine vor-
Fig. 288. handene Maschine dagegen kann
De — (D,) annähernd gleich der
Ersparnis im nutzbaren Dampf-
verbrauch gesetzt werden. Ent-
spricht dann nach Fig. 288 das
ausgezogene Indikatordiagramm
der Auspuff-, das inhaltsgleiche
gestrichelte der Kondensations-
* maschine von derselben Leistung,
[i ha so fällt der Füllungsweg (S,) der
Jr 03 —- — ^ & ]etzteren wegen des niedrigeren
Gegendruckes kleiner aus, und
der nutzbare Dampfiverbrauch der Auspuffmaschine wird durch die Kon-
densation im Verhältnis B
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ACER
vermindert. Die Dampiverluste steigen bei der Kondensation infolge des
ı) Siehe F. J. WeiB, Kondensation, Z. d. V. d. I. 1888 und 1891.