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und tritt dann in den geschlossenen Kondensator K. Zum Antrieb der
Pumpe dient eine stehende Kolbendampfmaschine. Die Luitpumpe L
befindet sich oberhalb des Damplizylinders, die Kühlwasserpumpe X ist
eine Kreiselpumpe, welche mit der stehenden Kondensatpumpe C, der
Olwasserpumpe O und der Dampfmaschine eine gemeinschaîtliche Grund-
platte hat. Der Verlauf und Anschluß der einzelnen Leitungen ist
aus der Figur zu entnehmen. Das Kondensat und die Luft werden
bei der Oberflächenkondensation meist durch getrennte Pumpen abge-
saugt, und zwar die Luft an der kältesten Stelle in der Nähe des Kühl-
wassereintrittes. Otto H. Mueller*) hält dies indes bei liegender An-
ordnung der Kondensatoren für zwecklos und empfiehlt gemeinschaftliche
Absaugung an der kältesten Stelle.
S 152. Die Berechnung und Verhältnisse der Oberflächenkondensation.
Der Kühlwasserbedarf für 7 kg Abdampfi kann aus Gl. 54, S. 360, be-
rechnet werden, wenn die Temperatur des Warmwassers £^," um 70 bis
15? C kleiner als die des Abdamptfes gesetzt wird. Er beträgt gewöhnlich
m — 40 bis 50 kg.
Die von der trockenen Luftpumpe abzusaugende Luïtmenge ist
U
i
d k
— 1000
bezogen auf atmosphärischen Druck. « hat die auf S. 361 angegebenen
Werte. Mit L folgt das vom Luftpumpenkolben während einer Umdrehung
der Pumpe zu durchlaufende Volumen aus Gl. 88, S. 361, wobei pa der
Tabelle auf S. 359 für die Temperatur 4“ (oder um einige Grade höher)
zu entnehmen ist.
Die Kondensatpumpe muß 7X, die Kaltwasserpumpe W=
m - D, ky|min fördern können.
Die messingnen Kühlrôhren haben in der Regel 25 bis 32 mm
lichte Weite und bei FluB- oder Teichwasser ?/, bis 1*/,, bei kalkhaltigem
Wasser 1!|, bis 2 mm Wandstärke.
Die Beanspruchung der Kühlfláche schwankt sehr. Im Durch-
schnitt rechnet man auf 7 kg Dampf in der Stunde 0,02 bis 0,03 qm
Kühlîläche.
Die Zahl der Röhren wählt man zweckmäßig so, daß die Wasser-
geschwindigkeit in ihnen 0,8 bis 1 m/sk wird.
Dient das Kondensat, wie gewöhnlich, zur Kesselspeisung, so
cbm|min,
sind demselben, wenn die sämtlichen Maschinen eines Werkes mit den
Entwässerungsvorrichtungen angeschlossen werden, ungefähr 2 bis 5 vH.
für die durch Undichtheiten entstehenden Verluste zuzusetzen, um den
gesamten Speisewasserbedarf zu decken.
S 153. Die Rückkühlung des Warmwassers. Will man die Vorteile
der Kondensation auch in den Fällen ausnützen, in denen natürliches
Kühlwasser nicht in genügender Menge vorhanden oder die Beschaffung
0.2. d. V. d. 1.1903, S. 1713.