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ist sehr groß und beträgt 30 bis 40 qm für 100 kg stündlichen Abdampt!)
oder 3 bis 4 qm für 1 PS. Außerdem fällt ihre Anlage wegen der er-
forderlichen Betonierung des Bodens teuer aus. Der Arbeitsaufwand
dagegen ist bei den Kühlteichen geringer als bei allen anderen Systemen.
2. Streudüsen von Gebrüder Körting in Körtingsdorf vor Han-
nover. Sie zerstäuben das Wasser kegelförmig über einem Sammelteich
oder Behälter. Hierzu ist ein Druck von 1 bis 1,5 kg[qem, also ein nicht
unbeträchtlicher Arbeitsaufwand nötig. Flächenbedarf bei guter Wirkung
bis zu 10 qm für 100 kg stündlichen Abdampf. Abstand der Düsen von-
einander 1,5 bis 3 m. Am Rande des Teiches oder Behälters werden
die Düsen nach der Mitte hin unter einem Winkel von 70° gegen die
Horizontale geneigt. Gebräuchliche Düsenöfinung 5 bis 75, vorteilhaft
aber nicht über 7/0 mm. Die Anlagekosten sind auch bei den Streudüsen
hoch. Außerdem findet bei Wind ein starkes Verstreuen des Wassers statt.
3. Gradierwerke. Sie werden meist offen ausgeführt und bestehen
aus übereinander liegenden Reisigbündeln oder gegen die vorherrschende
Windrichtung schräg gestellten Lattenlagen von 6$ bis 70 m Länge. Das
Warmwasser wird durch eine Pumpe hoch gehoben und fällt dann im
Gradierwerke herunter, um sich unten wieder in einem Behälter zu
sammeln. Die gute Wirkung, durch welche sich die Gradierwerke aus-
zeichnen, wird durch die feine Zerteilung des herunterfallenden Wassers
in kleinste Tropfen in Verbindung mit langer Fallzeit bezw. Kühldauer
und einem, wenn auch nicht bedeutenden Luftstrom erzielt. Der Flächen-
bedarf ist noch ziemlich groß und beträgt ca. 2,5 qm für 100 kg stünd-
lichen Abdampf oder 0,8 qm bei 20 bis 30? Abkühlung für 7 PS. Vorteil-
haft ist den Gradierwerken die billige Herstellung, nachteilig der Umstand,
daB ihre Wirkung wesentlich von der Windrichtung abhängt und durch
umstehende Bäume und Gebäude geschädigt wird. Auch ist der ab-
ziehende Dunst für die Nachbarschaft lästig.
4. Kaminkühler mit natürlichem oder künstlichem Luftzuge. Sie
finden wegen ihrer guten Wirkung bei geringem Flächenbedarf die meiste
Verwendung. Die Türme bestehen aus Holz oder Eisen. Hölzerne Türme
sind billiger, verwerfen sich aber leicht und besitzen deshalb nur eine
verhältnismäßig geringe Lebensdauer. Sie haben ferner rechteckigen
Querschnitt, bis zu 25 m Höhe und verlangen 4,2 bis 7,5 qm Grundfläche
für 100 kg stündlichen Abdampf. Die eisernen Türme werden rund und
bis zu 35 m Höhe ausgeführt und erfordern nur 0,7 qm Grundiláche für
die angeführte Abdampfmenge. Innerhalb der Türme befinden sich soge-
nannte Berieselungsvorrichtungen, das sind Füllungen aus Reisig, Holz-
latten, Brettern oder Blechen, welche das Wasser zur Verlängerung der
Kühldauer und Vergrößerung der Kühlfläche möglichst oft auffangen und
dabei zerspritzen oder fein verteilen. Die Luft strömt dem Wasser von
unten her entgegen oder bestreicht dasselbe von der Seite.
1) Bezüglich der Angaben über die FláchengróBe der Kühlwerke gilt die An-
merkung auf S. 393.
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