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besitzt und sich gleichmäßig setzt. Neben der Platzirage kommen bei
der stehenden Maschine auch noch die kürzeren Rohrleitungen, nament-
lich für Anlagen mit mehreren Maschinen, günstig in Betracht.
Bei den Wartungs- und Unterhaltungskosten endlich ist zu
berücksichtigen, daB die Bedienung der liegenden Maschine von vielen
als wesentlich leichter als die der stehenden angesehen wird, wenn auch
an beiden, wie jetzt wohl allgemein üblich, selbsttátige Schmiervorrich-
tungen angebracht sind. Den längeren und bequemeren Wegen, die der
WAárter bei jenen zu machen hat, stehen bei diesen wohl kürzere, aber
weit weniger bequeme gegenüber, die nicht nur an manchen Stellen
schmal und gewunden sind, sondern auch an heiBen Fláchen vorüber-
führen. Das Gleiche gilt von der Übersichtlichkeit beider Bauarten; die
liegende Maschine ist freier und besser in ihren Einzelheiten beleuchtet.
Die Behauptung dagegen, daß die stehende Maschine einen größeren
Ölverbrauch habe, ist durch Versuchszahlen widerlegt worden.
Im Betriebe sind die Abnützungsverhältnisse von Zylinder und
Gestänge für die liegende Maschine, wo das Gewicht der hin- und her-
gehenden Teile die Gleitflächen belastet, ungünstiger, und es bedarf bei
ihr stets besonderer Sorgfalt in der Konstruktion, Herstellung und Wartung,
wenn der Verschleiß in den zulässigen Grenzen bleiben soll. Auch sind
die Kurbelwellenlager der liegenden Maschine, die wegen des horizontalen
Dampt- und vertikalen Gewichtsdruckes mehrteilig sein müssen, keine
angenehme Beigabe. Die Kurbelwelle fällt sodann bei der stehenden
Maschine infolge der mehrmaligen Lagerung leichter aus, und die hin-
und hergehenden Massen, die bei liegender Anordnung die Maschine auf
ihrem Fundament zu verschieben suchen und dieses auf Biegung be-
anspruchen, wirken bei stehender Anordnung senkrecht zum Fundament
und stören den Stand der Maschine kaum. Dafür muß die stehende
Maschine gegen Schwankungen, welche durch die auftretenden Seiten-
krälte hervorgerufen werden, besonders gut gesichert werden.
Andrerseits eignet sich die liegende Bauart besser für den Betrieb
mit überhitztem Dampf; denn die Führung der stehenden Maschine ist
schon bei gesättigtem Dampf schwer kühl zu erhalten. Diesem Umstande
verdankt wohl die liegende Maschine zur Hauptsache ihre in letzter Zeit
wieder mehr hervortretende Verwendung für hoch überhitzten Dampf,
namentlich bei der jetzt so beliebten Tandembauart mit hinten liegendem
und von der Führung abgerücktem Hochdruckzylinder. Stehende Maschinen
bleiben mehr auf den Betrieb mit gesättigtem oder schwach überhitztem
Dampf beschränkt, wo sie besonders mit hoher Umdrehungszahl als Schnell-
läufer zur Ausführung kommen.
$ 155. Die Anordnung der Einzylindermaschinen. Die liegenden
Einzylindermaschinen kommen jetzt hauptsächlich in zwei Anordnungen
vor. Fig. 325 zeigt zunächst die Bajonettmaschine mit getrenntem hinteren
Schwungradlager und meistens unterstütztem Zylinder. Die Bohrung
schwankt zwischen 275 bis 600, der Hub zwischen 450 bis 1000 mm,