a a, ae
415
um den Zylinder zentrisch aufsetzen zu können. Die Fundamentplatte
erhält breite Auflageflächen und unter den Kurbeln muldenartige Aus-
sparungen. Die Kurbelwellenlager sind der Führungsachse möglichst
nahe zu rücken. Sie brauchen nur zweiteilig zu sein (Fig. 338), wo wieder
mit 7 die beiden Spritzringe bezeichnet sind.
§ 158. Die Dampfzylinder. Ihre Konstruktion und Ausführung ist
vorwiegend abhángig von der Lage der Zylinderachse (stehend oder
liegend), von der Art der Steuerung (Schieber- oder Ventilsteuerung) und
von der Beschaffenheit des Eintrittsdampftes (Satt- oder HeiBdampi).
Das Material der Dampizylinder ist leinkórniges graues Gueisen,
vieliach mit Zusatz von etwas SchweiBeisen. Moglichste Dichte und eine
gewisse Härte der Laufflächen sind unbedingt erforderlich. Der Guf
erfolgt am besten stehend und mit verlorenem Kopf; liegender Guß ist
nur bei kleinen Zylindern und bei solchen mit eingesetztem Arbeits-
zylinder zulässig.
Der eigentliche Zylinder (Arbeitszylinder) ist in seiner Wand-
dicke mit Rücksicht auf die Art des Gusses, die Erhaltung der genauen
Kreisform wiahrend des Ausbohrens und die Lage des Zylinders an der
Maschine zu bemessen. Man findet diese Wandstärke
4 Lay :
$ 50 Bohrung -- 42 bis 2,5 cm,
wobei die Zuschlagskonstante für liegend gegossene Zylinder größer als
fiir stehend gegossene, für Zylinder stehender Maschinen kleiner als für
solche liegender, für überhitzten Eintrittsdampi gróDBer als für gesättigten
genommen wird. Die Lauffläche des Arbeitszylinders geht mit einer
schrägen Erweiterung, die das Einbringen des Kolbens erleichtert, in die
um 6 bis 75 mm gróBere Vorbohrung über. Damit der Kolben in den
Todlagen keinen Grat anschleift, ist die Lauifláche nur so lang zu be-
messen, daB der duBere Kolbenring in jenen Lagen um 0 bis 7 mm in
die Vorbohrung hineinragt (Fig. 347 und 348, S. 420). GróBeres Über-
treten der Ringe führt leicht zu einem Schlagen und Brechen derselben.
Manche Fabriken lassen anstatt der Ringe den Kolbenkórper übertreten
(siehe S 160).
Beim Ausbohren der Zylinder ist ein Umspannen zu vermeiden. Die
Zylinder stehender Maschinen sind auch stehend auszubohren. Zylinder
von großem Durchmesser werden zweckmäßig unter der Temperatur des
Arbeitsdampfes ausgebohrt.
Bei gesáttigtem oder schwach überhitztem Dampi werden die Schieber-
und Ventilkästen, FüBe, Rohrstutzen und Putzen dem Arbeitszylinder, bei
Zylindern mit Heizmantel und eingesetztem Arbeitszylinder dem äußeren
Geháuse angegossen. Bei stark überhitztem Dampi dagegen muß der
Arbeitszylinder als móglichst glattes Rohr ohne jede einseitige Material-
anháufung ausgebildet sein (Fig. 350, S. 422, und Tai. 14 am Hochdruck-
zylinder), wenn gefährliche Spannungen im Betriebe infolge der großen
Temperaturunterschiede, die hier auitreten, vermieden werden sollen.