Full text: Die Wärmemechanik und die Kolbendampfmaschinen (Band 1)

   
  
  
  
  
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sollen Wasserschläge oder ein zu hohes Anwachsen der Kompression 
verhüten. Die Entlüftungsvorrichtungen sind im höchsten Punkte der 
Dampfmäntel anzuordnen (Fig. 342, S. 418). 
Endlich sind an den Zylindern vorzusehen: die Putzen zum Anschluß 
der Anwärmeleitungen, wenn die Vorwärmung der Zylinder nicht wie bei 
manchen Hochdruckzylindern durch das schwach geöffnete Absperrventil 
der Maschine erfolgt; die Putzen für den Anschluß der etwaigen Mano- 
meter- und Vakuummeterleitungen, die Putzen für den Thermometer- 
einsatz bei Heißdampfmaschinen, die Putzen für die Hilfsleitung (zum 
Füllen des Aufnehmers) bei zweistufigen Expansionsmaschinen usw. 
Die Umkleidung der Zylinder durch eine Isoliermasse (Kieselguhr) 
dient zum Schutze gegen Wärmeverluste. Über die Isoliermasse kommt 
ein Mantel aus blauem, poliertem Stahlblech. Der Mantel wird durch 
kleine Stiftschrauben an den Zylinderflanschen oder an den angegossenen 
Putzen und Leisten dieser Flanschen, der Schieber- und Ventilkästen be- 
festigt. Blank gedrehte Leisten (Fig. 349, S. 420), Kappen oder Hauben, 
n dem vorderen Zylinderflansch auch der übergreifende Rahmen (Fig. 348, 
S. 420) verdecken die unschönen Ränder des Mantels. 
§ 159. Das Mittelstück und die Dampfzylinder der Tandemmaschinen. 
Bei der jetzt gebräuchlichen Anordnung der Tandemmaschinen mit hinten 
liegendem Hochdruckzylinder muß das Verbindungsstück der beiden 
Zylinder eine Öffnung besitzen, durch welche der hintere Deckel und 
Kolben des Niederdruckzylinders entfernt werden kann. Mit Rücksicht 
hierauf ist das Mittelstück sehr kräftig auszubilden; denn es treten in 
ihm, wenn der Schwerpunkt seines Querschnittes nicht in die Mittellinie 
der Kolbenstange fällt, exzentrische Zugkräfte und deshalb Biegungs- 
beanspruchungen auf. 
Nach der Ausführung auf Taf. 14 sind in dem Mittelstück zur mög- 
lichsten Beschränkung der exzentrischen Zugkräfte zwei seitliche Öffnungen 
vorgesehen und die Verbindungsstege zur Erzielung eines genügenden 
Querschnittes doppelwandig in Hohlguß ausgebildet. Beim Ausbau des 
Niederdruckkolbens müsssen die beiden Deckel des Hochdruckzylinders 
durch dessen Bohrung nach hinten entfernt werden, desgleichen der 
kleine Kolben mit der Kolbenstange nach deren Lösung von dem großen 
Kolben und der Stopfbuchseneinsatz im hinteren Niederdruckdeckel. Dieser 
Deckel läßt sich dann nach seiner Lösung mit dem Niederdruckkolben 
nach hinten in das Mittelstück schieben und der letztere durch die Seiten- 
óffnungen herausnehmen. Der vordere Hochdruckdeckel ist dem Zylinder- 
flansch aufgeschliffen. 
Bei gróBeren Maschinen ordnet man im Mittelstück zur Führung der 
Kolbenstange noch einen Tragständer oder eine Geleisführung an, um 
die Stopfbuchsen zu entlasten und die Kolbenreibung zu vermindern. 
Der Ständer erhält Schalen mit WeiBmetallfutter und wird bei einge- 
tretenem Verschleiß des letzteren unterlegt, seltener durch eine Feder 
  
  
     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
   
   
	        
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