Full text: Die Wärmemechanik und die Kolbendampfmaschinen (Band 1)

   
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Bezüglich der Anordnung der Nachstellvorrichtungen ist zu beachten, 
daß diese so zu legen sind, daß bei einer vorgenommenen Nachstellung 
an beiden Enden die Summe aus Schub- und Kolbenstangenlänge konstant 
bleibt. Der zwischen Kolben und Zylinderdeckel vorhandene geringe 
Spielraum in den Todlagen des Gestänges wird dann nicht verändert, 
und der Kolben kann nicht, wie es bei falscher Anordnung möglich ist, 
mit der Zeit gegen den Deckel stoßen. Befinden sich die beiden Lager 
in der Schubstange, so wird der angegebenen Bedingung genügt, wenn 
beide Nachstellvorrichtungen nach derselben Seite wirken. Verkürzt 
oder verlängert man nun nämlich durch die Nachstellung des einen 
Lagers die Entfernung L von Mitte bis Mitte Auge der Stange, so wird 
sie durch die gleichzeitig vorzunehmende Nachstellung des anderen Lagers 
wieder verlángert bezw. verkürzt. Diese Anordnung der Nachstellvor- 
richtung ist z. B. in Fig. 406 und 407 beachtet worden, wo beide Keil- 
stücke an der rechten Lagerschalenhálite sitzen. Enthàált die Schubstange 
aber nur das Lager des Kurbelzapfens und ist dasjenige des Kreuzkopi- 
zapfens im Kreuzkopfe angeordnet, so hat man, um die obige Bedingung 
zu erfüllen, die Nachstellvorrichtungen beider Lager so zu legen, dab sie 
nach entgegengesetzten Seiten hin wirken. Wird dann z. B. durch 
die Anzugvorrichtung des Kurbelzapfenlagers die Lange L verkürzt, so 
wird durch die entsprechende Vorrichtung des Kreuzkopizapfenlagers die 
Kolbenstangenlánge vergróBert, also auch hier die Summe beider Lángen 
konstant erhalten. Vorausgesetzt ist dabei aber in beiden Fällen, daß 
auch die beiden Schalen des vorderen Kurbelwellenlagers nachstellbar 
sind. Ist das nicht der Fall und ist nur die eine Schale dieses Lagers 
nachzustellen, so wird die Welle beim Nachstellen einseitig verschoben 
und das Maß von Mitte Welle bis Mitte Zylinder geändert. Die Nach- 
stellvorrichtungen der Schubstange sind dann so zu legen, daß sie dieses 
Maß bei der Schub- und Kolbenstange entsprechend ändern. 
Über die Schmierung der Schubstangenlager siehe bei dem Kreuz- 
kopfzapfen auf S. 451 und bei dem Kurbelzapfen auf S. 468. 
Fortsetzung des Beispieles auf S. 456. Bei der vorliegenden 
Tandemmaschine tritt die größte Stangenkraft in der Todlage mit 
P — 11000 kg auf, da nach S. 440 der Gesamtdruck auf beide Kolben 
gegen die Mitte des Hubes kleiner wird und die Stangenkrait auch unter 
Berücksichtigung der Stangenneigung dann und in den Zwischenlagen 
den Wert in der Todlage nicht erreicht. Die Lànge der Schubstange 
von Mitte bis Mitte Auge ist 
L—5R—352^-— 1875 cm. 
Für den Durchmesser des mittleren Schaftquerschnittes folgt aus Gl. 114, 
S. 457, E 
11000 . 137,5 
d 4 — ELLE) 
a 40000 9205 
oder 
dm = 8,5 cem = 85 mm, 
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
    
    
   
  
   
	        
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