464
Bezüglich der Anordnung der Nachstellvorrichtungen ist zu beachten,
daß diese so zu legen sind, daß bei einer vorgenommenen Nachstellung
an beiden Enden die Summe aus Schub- und Kolbenstangenlänge konstant
bleibt. Der zwischen Kolben und Zylinderdeckel vorhandene geringe
Spielraum in den Todlagen des Gestänges wird dann nicht verändert,
und der Kolben kann nicht, wie es bei falscher Anordnung möglich ist,
mit der Zeit gegen den Deckel stoßen. Befinden sich die beiden Lager
in der Schubstange, so wird der angegebenen Bedingung genügt, wenn
beide Nachstellvorrichtungen nach derselben Seite wirken. Verkürzt
oder verlängert man nun nämlich durch die Nachstellung des einen
Lagers die Entfernung L von Mitte bis Mitte Auge der Stange, so wird
sie durch die gleichzeitig vorzunehmende Nachstellung des anderen Lagers
wieder verlángert bezw. verkürzt. Diese Anordnung der Nachstellvor-
richtung ist z. B. in Fig. 406 und 407 beachtet worden, wo beide Keil-
stücke an der rechten Lagerschalenhálite sitzen. Enthàált die Schubstange
aber nur das Lager des Kurbelzapfens und ist dasjenige des Kreuzkopi-
zapfens im Kreuzkopfe angeordnet, so hat man, um die obige Bedingung
zu erfüllen, die Nachstellvorrichtungen beider Lager so zu legen, dab sie
nach entgegengesetzten Seiten hin wirken. Wird dann z. B. durch
die Anzugvorrichtung des Kurbelzapfenlagers die Lange L verkürzt, so
wird durch die entsprechende Vorrichtung des Kreuzkopizapfenlagers die
Kolbenstangenlánge vergróBert, also auch hier die Summe beider Lángen
konstant erhalten. Vorausgesetzt ist dabei aber in beiden Fällen, daß
auch die beiden Schalen des vorderen Kurbelwellenlagers nachstellbar
sind. Ist das nicht der Fall und ist nur die eine Schale dieses Lagers
nachzustellen, so wird die Welle beim Nachstellen einseitig verschoben
und das Maß von Mitte Welle bis Mitte Zylinder geändert. Die Nach-
stellvorrichtungen der Schubstange sind dann so zu legen, daß sie dieses
Maß bei der Schub- und Kolbenstange entsprechend ändern.
Über die Schmierung der Schubstangenlager siehe bei dem Kreuz-
kopfzapfen auf S. 451 und bei dem Kurbelzapfen auf S. 468.
Fortsetzung des Beispieles auf S. 456. Bei der vorliegenden
Tandemmaschine tritt die größte Stangenkraft in der Todlage mit
P — 11000 kg auf, da nach S. 440 der Gesamtdruck auf beide Kolben
gegen die Mitte des Hubes kleiner wird und die Stangenkrait auch unter
Berücksichtigung der Stangenneigung dann und in den Zwischenlagen
den Wert in der Todlage nicht erreicht. Die Lànge der Schubstange
von Mitte bis Mitte Auge ist
L—5R—352^-— 1875 cm.
Für den Durchmesser des mittleren Schaftquerschnittes folgt aus Gl. 114,
S. 457, E
11000 . 137,5
d 4 — ELLE)
a 40000 9205
oder
dm = 8,5 cem = 85 mm,