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indessen die Abnahme des Gesamtwirkungsgrades durch das Vorschalten
‚eines Curtisrades anstelle der ersten reinen Druckstufen bestritten und
durch die Praxis als keineswegs erwiesen bezeichnet.
Die Druck- und Geschwindigkeitsänderung, welche der Dampf bei
dieser zweiten Bauart erfährt, ist wieder im unteren Teile von Fig. 90
angegeben.
$ 35. Die vereinigte Druck- und Geschwindigkeitsstufung. Ersetzt
man bei der reinen Druckstufung mehrere Druckstufen durch eine einzige
mit zwei oder drei Geschwindigkeitsstufen, so wird das theoretische
Wármegelálle, das dort nacheinander in mehreren Stufen umgesetzt wird,
hier auf einmal in kinetische Energie verwandelt und eine entsprechend
gróBere Damptigeschwindigkeit entwickelt. Für die gleiche Umfangs-
geschwindigkeit fällt deshalb bei der vereinigten Druck- und Geschwin-
digkeitsstufung das Verhältnis #/e, und der von ihm abhängige indizierte
Wirkungsgrad bei voller Beaufschlagung oder am Radumfange un-
günstiger als bei der reinen Druckstufung aus. So ergibt sich z. B. für
eine reine Druckstufenturbine von 10 Druckstufen bei einem gesamten
theoretischen Gefálle von 200 WE für jede dieser Stufen ein Teilgefälle
von annähernd
200
ze 20 WE,
eine theoretische Geschwindigkeit
e = 91,5 V 20 = — 410 m/sk
und bei « — 120 m/sk Umfangsgeschwindigkeit ein Verhältnis
mnm
€ 7.120 — 25
wáhrend bei nur vier Druckstufen mit je zwei Geschwindigkeitsstufen
das theoretische Wärmegefälle
go? — 50 WE
die theoretische Geschwindigkeit
e = 915 V 50 — 647 m/sk
und das Verhältnis sai
6r
WE DOT 5,4
beträgt. Im ersten Falle wäre nach Fig. 52, S. 58, wenn nur die ausge-
zogenen Kurven der beiden Büschel I und 2 fiir eine bezw. zwei Ge-
schwindigkeitsstufen in Riicksicht gezogen werden, der Wirkungsgrad
5; — 0,61, im zweiten dagegen nur 7’ = 0,53.
Umgekehrt verhält es sich mit den Radreibungs- und Venti-
lationsverlusten; sie fallen bei der reinen Druckstufung nicht nur
wegen der größeren Zahl der Laufräder, sondern auch wegen der höheren
Dampidichte in den ersten Stufen einer jeden Gruppe beträchtlicher aus.
Auch der Abkühlungs- und Lássigkeitsverlust dürfte bei der reinen