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2. Die Turbine von Gebr. Sulzer in Winterthur.
Die Firma war die erste, welche den in $ 50 angeführten Vorteilen
der gemischten Gleich- und Überdruckturbinen mit einem Curtisrade im
Hochdruck- und einer reinen Überdrucktrommel im Mittel- und Nieder-
druckteile durch eine Ausfiihrung vom Jahre 1903/1904 praktisch und
mit Erfolg Geltung verschaffte; wie sehr ihr Vorgehen berechtigt war,
beweist der Umstand, daß ihre Konstruktion vorbildlich für alle Firmen
wurde, welche vorher reine Überdruckturbinen bauten.
Die neueste Ausführung der Firma zeigt die in Fig. 177 dargestellte
2000 KW-Turbine für das Basler Elektrizitätswerk.*) Das Curtisrad besitzt
hier drei Geschwindigkeitsstufen, die Überdrucktrommel drei Schaufel-
gruppen; jenes ist durch Schrauben an der Stirnseite der Trommel be-
festigt, diese in gleicher Weise mit den stirnförmigen inneren Enden der
beiden Wellenzapfen verbunden. Das horizontal geteilte Gehäuse ist in
seinen beiden Hälften aus je zwei StahlguBstücken gegossen und, wie
allgemein üblich, am Kondensatorstutzen festgelegt. Mit dem vorderen
freien Ende kann es sich also, den Wármedehnungen entsprechend, frei
auf der Grundplatte verschieben, auf die es sich an drei Stellen 9 stützt;
die Stützpunkte sind zudem kegelförmig ausgebildet, damit Verspannungen
durch die Fundamentbolzen vermieden werden. Die Grundplatte ist
zwecks inniger Verbindung mit dem Fundament winkelförmig ausgeführt.
Die Schaufeln (siehe $ 53) werden für hohe Temperaturen aus
Spezialstahl, für niedere aus Spezialbronze hergestellt. Zu ihrer Befesti-
gung dient eine Einkerbung am Rücken des eingelassenen Endes, die
genau auf ein Widerlager an der konkaven Seite des zugehörigen Distanz-
stückes paßt. Die Lager besitzen Kugelkalotten zur Einstellung nach der
Welle. Geschmiert werden sie durch gekühltes Druckól, das in der
Mitte zu- und an den beiden Seiten abflieBt. Zur Aufhebung des Achsial-
schubes ist eine durch Óldruck belastete Entlastungsscheibe D am
freien Turbinenende vorgesehen. Die Stopfbüchsen haben Labyrinth-
dichtung mit Messingringen.
Der frische Dampf tritt bei 7 ein, durchstrómt das Absperrventil 4
und Sicherheitsventil 8 und gelangt durch schmiedeeiserne Krümmer nach ,
dem Hauptregelventil V,; durch dieses kommt er in die aus StahlguB
hergestellte Düsenkammer X,. Eine zweite Kammer K, trägt das Gehäuse
der beiden Überlastungsventile V,, V,, die den Frischdampf durch einen
Krümmer von dem Gehäuse des Regelventiles V, erhalten. Die Düsen-
kammern sind dem Turbinengeháuse angeschraubt und kónnen aui ihm,
das einer bedeutend niedrigeren Temperatur ausgesetzt ist, gleiten.
Bemerkenswert ist bei der Sulzerturbine die sorgiáltige und weit-
gehende Ausbildung des Druckólsystems, das hier zur Lagerschmie-
rung, Regelung und Tourenverstellung dient, aut den Sicherheitsregler
einwirkt und den Achsialschub der Überdrucktrommel aufhebt. Es sind
1) Nach Stodola, Z. d. V. d. I. 1911, S. 1709.