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II. Wandvertäfelungen (lambris).
(Tafel 3.) |
1. Geschichtliche Entwickelung. 3
Der Ursprung der Wandvertäfelung lässt sich bis in das ferne Altertum
hinein verfolgen; für uns kommt aber. nur das Getäfel in Betracht, das sich im
Mittelalter in den Wohnungen entwickelte. Hier-
durch gewann die Wohnung ungemein an Behaglich-
keit und Stimmung, sie wurde wohnlicher und kam
den gesteigerten Lebensbedürfnissen des städtischen
Bürgers fördernd entgegen. ;
Da die Bekleidung der Wände mit Brettern ausser- |
dem die Wohnung wärmer macht, so sehen wir die
Täfelung hauptsächlich in den nördlich der Alpen ge- |:
legenen Kulturlàndern sich verbreiten, wáührend z. D. |
[talien wohl grossartige Kunstwerke auf diesem Gebiete
der Schreinerkunst hervorbrachte, die in Kirchen und
Paliisten ihren Platz fanden, dem Behagen des Woh- l.
nens aber nicht zu dienen hatten. In der That ist das |
Wandgetäfel zuerst in den Kirchen im Gebrauch ge-
wesen, wo es hauptsächlich im Chor die unteren Wand-
flächen schmückte und eine ungemein kunstreiche Ge-
staltung mit der Zeit gewann.
Hatte es zuerst in seinem konstruktiven Aufbau
nur aus gespundeter Arbeit bestanden, so vervoll-
kommnete es sich vom 14. Jahrhundert ab in der
Weise, dass nun gestemmte Tischlerarbeit üblich wurde.
Zs bestand in der Hauptsache aus Rahmenwerk mit
Füllungen und einem Abschlussgesims. Die Füllungen
nahmen als Schmuck buntgemalte Ornamente auf.
Zum Schutze des Holzes wurde dasselbe schon
in frithester Zeit von der Wand isoliert, indem man
das Getäfel auf mit der Wand verklammerte Leisten
nagelte (Fig. 284).
Später wuchs in den reichen Patrizierhàuser das
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Wandgetüfel hóher hinauf, so dass sich bereits eine ^
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