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Sind die Dächer zu lang, um das Regenwasser mit genügendem Gefälle
nach den Giebelwänden abzuführen, so schließt man die zwischen den Traufen
benachbarter Dächer liegende Rinne an Fallrohre an, welche zwischen den dann
verdoppelten Binderstielen Platz finden und in einem unter dem Fußboden des
überdachten Raumes liegenden Kanal endigen. Sind zur Unterstützung der Dach-
konstruktion hohle gußeiserne Säulen verwendet worden, so kann man diese als
Fallrohr benutzen.
Fig. 575.
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Grundriss der Wiederiager
Fig. 577.
VI. Mansardendächer.
Mansardendächer wurden zuerst von dem französischen Architekten Mansard
in Paris zum Zweck der Gewinnung von Wohnräumen im Dachraume ausgeführt.
Da die von der Traufe nach dem First verlaufenden Dachflächen auf jeder Dach-
seite einmal gebrochen sind, se entsteht ein unterer steiler und ein oberer flacher
Teil. Der untere Teil ist gewöhnlich zu Wohnzwecken ausgebaut, während der
obere Teil des Dachraumes als Trockenboden dient; es kommen jedoch auch
Mansardendächer vor, die ausschließlich dem letzteren Zwecke beziehungsweise zur
Lagerung von Waren dienen.
Die Neigung der einzelnen Dachflächen kann innerhalb. der durch das Deck-
material vorgeschriebenen Grenzen willkürlich gewählt werden, falls die örtliche
Bauordnung nicht vorschreibt, daß die Neigung des unteren Teiles eine gewisse