Full text: Der Zimmermann (1. Band)

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der Hauptsache nach aus Stoffen des Steinkohlenteers. In neuerer Zeit wird einem 
ähnlichen, unter dem Namen „Antinonin“ in den Handel gebrachten Anstrich- 
mittel eine noch größere Wirkung als dem Karbolineum zugeschrieben. 
Die gärungsfähigen Saftbestandteile des Holzes, welche die Feuchtigkeit anziehen 
und die Fäulnis einleiten, entfernt man durch Auslaugen mit kaltem oder kochendem 
Wasser oder mittels Dampf. 
Die Auslaugung mit kaltem Wasser wird bewirkt, indem man die oberflächlich 
bearbeiteten Baumstämme mit dem Zopfende in fließendem Wasser stromab lagert; 
dieses Verfahren erfordert jedoch lange Zeit, welche mit der Saftstoffmenge 
wüchst. Eine geringere Auslaugung erführt auch alles in Flüssen oder Kanälen 
geflóDte Holz. 
Sollen Holzer in kochendem Wasser ausgelaugt werden, so bringt man sie 
in eiserne, mit ‚Wasser gefüllte Behälter; die Erhitzung des Wassers erfolgt meist 
durch Dampf. 
Das Auslaugen mittels Dampf, das Dämpfen des Holzes, entfernt am 
sichersten und schnellsten die Saftbestandteile. Die heißen Dämpfe strömen aus 
einem Dampfkessel durch eine mit einem Ventil versehene Zuleitung in den zur 
Aufnahme des Holzes dienenden eisernen, dampfdichten Kasten, dringen in die Poren 
des Holzes ein, lösen die Saftbestandteile auf und verdichten sich zu Wasser, das 
dann mit den aufgelösten Saftbestandteilen abfließt. Gedämpftes Holz läßt sich biegen 
und behält, erkaltet und getrocknet, ‚seine gebogene Form. 
Ein anderes Mittel, die Gärung der Holzsäfte zu verhindern, besteht in dem 
Imprägnieren. Die Imprügnierungs -Fiüssigkeit (Eisenvitriol, Kupfervitriol, Zink- 
chlorid, Quecksilberehlorid, Kreosot u. a.) wird am wirksamsten durch das pneuma- 
tische Verfahren in die Hölzer hineingepreßt. Hierbei wird das zunächst in stark 
erwärmten Räumen ausgetrocknete Holz mittels einer Dampfluftpumpe in den Poren 
luftleer gemacht und dann die betreffende Metallsalzlösung in erhitztem Zustande 
mittels hydraulischer Presse eingepreDt. Bei Nadelhólzern ist ein Einpressen bis auf 
den Kern, bei Eichenholz bis etwa 5 cm Tiefe móglich. 
Da das pneumatische Imprágnierverfahren mit grofen Kosten verknüpft ist, 
so wendet man dasselbe nur für solche Hölzer an, welche der Verwitterung in be- 
sonders hohem Maße ausgesetzt sind (Eisenbahnschwellen, Telegraphenstangen, 
Holzpflaster usw.). 
Die gefällten und von ihren Aesten, Zweigen und der Rinde befreiten Baum- 
stämme werden nur in MO so verwendet, wie sie gewachsen sind. Meist 
erfahren dieselben eine weitere Bearbeitung oder Zurichtung mittels der Áxi oder 
Süge und finden dann als Prismen oder abgestumpfte Pyramiden Verwendung. 
Balken und andere starke Verbandhôlzer werden aus Rundholzstämmen 
entweder auf hohen Gerüsten durch Menschenhände mit der Säge oder in den 
Sägemühlen mittels Sägegattern, die durch Wasser-, Dampf- oder elektrische Kraft 
in  Dewesung gesetzt werden, geschnitten. Das „Beschlagen“ oder „Behauen“ der 
Stämme, mit der Axt und dem Breitbeil, welches früher allgemein üblich war, 
geschieht heute nur noch selten auf dem Lande oder in kleinen Städten, wo der 
Tr ansport.aus dem Walde zum Zimmerplatz ein bequemer, nach einer Sägemiühle 
dagegen ein langer und kostspieliger ist. Bohlen, Bretter und Latten werden. stets 
mittels Ságegattern, Kreis- oder Bandsügen gotrennt. 
Beim Bearbeiten mit der Axt, dem Behauen, erhält man Abfälle, welche 
nur als Brennholz Wert haben, beim Beschneiden mit der Ságe dagegen Abfall- 
stücke segmentfürmigen Querschnittes, die sogen. Rundsch warten, welche zu rohen 
Verschligen und als Einschubholzer in den Zwischendecken Verwendung finden. 
Bei dem Beschlagen der Stämme mit der Axt ist danach zu trachten, daß 
nicht zu viel Holz in die Späne und den Abgang gehauen wird. Verjüngt sich 
  
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