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Der aufgesetzte Rüstbaum muß auf einer in wagerechter Richtung befestigten Stange
aufruhen, welche durch starke Bohlenknaggen zu stützen ist.
Die Rüstbäume sind gegen das zu errichtende Gebäude etwas geneigt zu
stellen; ihr Abstand von diesem sowie untereinander darf höchstens 3,50 m betragen.
In Abständen von 2 bis 2,50 m sind durch wagerechte und parallel zu den
Frontwänden liegende Stangen, sogen. „Streichstangen“ die Rüstbäume mitein-
ander zu verbinden.“ Zur Befestigung der Streichstangen an den KRüstbäumen
dienen Hanf- und Drahtseile, in neuerer Zeit auch patentierte, , Gerüstbinder“,
deren Zahl eine sehr große ist und sich fortlaufend noch vermehrt. Bewährt haben
sich die Ringklammerkette
(Fig. 852 und 853), die Ring-
knebelkette (Fig. 854 bis
858), der Kettengerüsthalter
mit Spannhebel und Festhalte-
kramme (Fig. 859 bis 861) und
ganz besonders der Drahtseil-
Gerüstverbinder (Fig. 862
bis 865) von Architekt A. Kühn
in Heidelberg.
Bei Verwendung der Ring-
klammerkette wird nach er-
folgter Umschlingung der Hölzer
mit der Kette die letztere mit-
samt der Klammer K (die Spitze
voraus) durch den Ring R hin-
durchgezogen, so kurz als mög-
lich eingehakt und durch Empor-
schieben und Einschlagen der
Klammer gespannt und fest-
gelegt.
Die Ringknebelkette be-
steht aus dem Ringknebel R
mit Ausbiegung A, der Klammer
K und der am Knebel und an
j der Klammer befestigten Kette.
Fig. 863. Fig. 86b. Nach erfolgter Umschlingung
der Hôlzer, gleichviel ob im
Diagonalverband nach Fig. 857 oder im Parallelverband nach Fig. 858, wird die
Kette mitsamt der Klammer durch den Ring R hindurchgezogen, so kurz als möglich
eingeknebelt (Fig. 855) und, nachdem dieselbe bis zum Straffsein emporgeschoben
ist, durch Einschlagen der Klammer am Rüstbaume festgelegt. Der so erzielte,
durchaus sichere Verband ist mit dem Entfernen der Klammer noch nicht wieder
gelöst, sondern erst lösbar gemacht, so daß diese Kette auch nach Beseitigung der
Klammer infolge der durch die Kettenglieder entstehenden starken Reibung am
Rüstbaume noch festhält.
Mit dem Kettengerüsthalter läßt sich ebenfalls sowohl Diagonalverband
(Fig. 859), als auch Parallelverband (Fig. 861) herstellen. Nach Umschlingung der
Hölzer mit der Kette wird diese möglichst kurz eingehakt und mit. dem Hebel
gespannt. Durch Einschlagen der Klammerspitze in den Riistbaum geschieht hier-
auf die Befestigung.
Der Drahtseilgeriistverbinder besteht aus einem etwa 7 mm starken, ver-
zinkten Stahldrahtseil mit einem Ring R an dem einen und einer kurzen zweispitzigen
Klammer K (Fig. 862) an dem anderen Ende. Die Handhabung ist eine äußerst
einfache. Nach erfolgter Umschlingung der zu verbindenden Hölzer wird die
Fig. 864.
Frigo